Freitag, 14. Dezember 2012

Die "Schwentker-Schnute"

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber oft genug habe ich wirklich Schwierigkeiten zu sagen, ob jemand seinem Vater oder seiner Mutter ähnlich sieht. Manchmal aber ist die Ähnlichkeit zwischen zwei Personen einfach nur frappierend.

In meinem "Familienarchiv" habe ich einen Scan der Handwerkskarte meines Urgroßvaters Hermann Heinrich Schwentker (1873-1957). 


 Das gute Stück ist für mich gleich aus mehreren Gründen interessant:

Grund 1: Es enthält seine eigenhändige Unterschrift!

Grund 2: Es enthält ein Passfoto von ihm in seinen späteren Jahren. Die Handwerkskarte wurde 1935 ausgegeben, als Hermann schon 62 Jahre alt war; man kann also annehmen, dass das Foto ungefähr zu dieser Zeit entstanden ist. Auch Vatermörder und Brille passen in die Zeit. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, dann hätte ich getippt, dass es erst später entstanden wäre, denn - ganz ehrlich gesagt - Hermann sieht wesentlich älter als 62 aus, oder nicht?

Das mag auch an der Zeit gelegen haben (man beachte den "Vatermörder"!). Auch, aber nicht nur.

Vielleicht liegt es ja daran, dass er so verkniffen in die Kamera guckt? Auch, aber nicht nur. 

Hauptsächlich dürfte es an seinem nicht mehr vorhandenen Haupthaar liegen. Leider habe ich kein Foto des jungen Hermann zum Vergleich.

Einen anderen Vergleich kann ich aber ziehen. Dazu muss ich mir nur meinen Vater angucken. Und mich. Wir haben Hermanns "Schwentker-Schnute" geerbt. Und zwar in einer Weise, die wirklich jeden Gentest überflüssig macht.

Halt, Moment, zwei kleine aber feine Unterschiede gibt es schon: Unser volles Haupthaar mit den drolligen unbeherrschbaren Wirbeln muss aus einer anderen Linie kommen. Und ich glaube auch nicht, dass wir dermaßen verkniffen in die Gegend gucken... hoffe ich zumindest!


Freitag, 7. Dezember 2012

Neue Daten zu Halle (Westf.) im Bielefelder Kirchenarchiv

Ich habe inzwischen völlig den Überblick verloren, wie oft ich denn nun schon im landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen gewesen bin. Als ich mit meinen Forschungen anfing, befand sich das Archiv noch am Altstädter Kirchplatz, dann über Jahre in der Ritterstraße und nun ja schon eine ganze Weile am Bethelplatz. Ich bin also quasi mit dem Archiv "mitgezogen".

Umso schöner ist es, wenn man an einem grauen Tag im November so wie immer in den Besucherraum hineinschneit, den Rechner hochfährt, und sieht, dass neues Material freigegeben worden ist: Die Beerdigungen des Kirchspiels Halle (Westf.) aus den Jahren 1909 bis 1934 sind nun auch einsehbar. Gut, 1934 ist nicht ganz vollständig, aber immerhin.

Ich bin nun also fleißig dabei, meinen Stammbaum zu ergänzen.

Einen Wermutstropfen gibt es aber leider trotzdem: In diesem Kirchenbuch sind die Todesursachen nicht mehr enthalten. Und ich gebe ja zu, dass ich gerade die immer am interessantesten finde...

Dienstag, 30. Oktober 2012

Wer kann noch Sütterlin?

Diesen Artikel habe ich heute morgen auf der Titelseite des Westfalen-Blatts gefunden:


Eine Antwort auf diese Frage lautet: "Ich!"

Ich kann mich noch erinnern, dass wir in der Schule tatsächlich mal in einer Vertretungsstunde an Sütterlin-Texten herumprobiert haben, wenn auch ohne großen Erfolg. Neuerdings bieten sogar die Volkshochschulen wieder Sütterlin-Kurse an.

Und ich freue mich jedes Mal, wenn ich etwas in Sütterlin zu lesen bekomme. Jedenfalls dann, wenn es so akkurat geschrieben ist wie hier...

Montag, 8. Oktober 2012

Peter Heinrich Schuhmacher - ein kurzer Nachtrag

Mein Schwiegervater brachte mich gerade auf eine Idee:

Peter Heinrich Schuhmacher war als Heuerlingssohn ziemlich wahrscheinlich ebenfalls ein Heuerling. Als solcher könnte es rein theoretisch auch sein, dass er in die Güllegrube gefallen und "ertrunken" ist. Woraufhin ich mich wieder frage, ob als Todesursache dann nicht eher "erstickt" angegeben worden wäre.

Nun meine Frage an meine Forscherkollegen und Leser mit entsprechenden rechtsmedizinischen Kenntnissen:

Hattet Ihr schon einmal einen ähnlichen Fall?
Wenn ja: Was war dort im Kirchenbuch als Todesursache angegeben?

Sonntag, 7. Oktober 2012

Peter Heinrich Schuhmacher - ertrunken!

Was mich immer wieder wundert: Ich finde in den Kirchenbüchern relativ viele erwachsene Männer, bei denen als Todesursache "ertrunken" angegeben ist. Und ich stelle mir die Frage, inwieweit in diesen Fällen Alkohol im Spiel war.

Ein Beispiel dafür ist Peter Heinrich Schuhmacher. Peter Heinrich fehlten noch ungefähr zwei Wochen bis zu seinem 35. Geburtstag, als er am Abend des 25.04.1828 gegen 22.00 Uhr in Wallenbrück ertrank. Als Wohnsitz Peter Heinrichs ist Diemke 15 angegeben.

Leider gibt das Kirchenbuch hinsichtlich der genaueren Umstände seines Todes nichts mehr her, was schade ist, denn gerade dieser Peter Heinrich Schuhmacher ist für mich interessant: Er war als ältester Sohn meiner Vorfahren Jost Heinrich Schuhmacher und Catherine Ilsabein Wächter am 05.05.1793 in Mantershagen geboren worden. Zwar war sein Vater schon 1802 gestorben, aber seine Mutter, die ja meine Ur-Ur-Ur-Urgroßmutter war, lebte zu diesem Zeitpunkt noch.

Der 25.04.1828 war ein Freitag, soviel steht fest. Peter Heinrich war auch mit fast 35 Jahren noch nicht verheiratet, so dass er wahrscheinlich keinen zwingenden Grund hatte, den Freitagabend zu Hause in seiner Kammer zu verbringen.

In der Familie habe ich bis jetzt auch keine Prädisposition z.B. für Epilepsie gefunden, so dass ich erst einmal nicht an einen krankheitsbedingten Zusammenhang glauben möchte. 

Warum also ertrinkt ein knapp 35jähriger Junggeselle an einem Freitagabend? Ich kann nur spekulieren.

Vielleicht ist er ja wirklich einfach nur ganz schnöde besoffen in die Warmenau gefallen?

Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren. 




Mittwoch, 26. September 2012

Wenn wir schon mal bei Familie Hagmeister sind...

... dann sollte ich vielleicht noch eine klitzekleine Kleinigkeit über Anne Hagmeister hinzufügen:

Die gute Anne ist für einen weiteren Fall von Ahnenschwund in meinem Stammbaum verantwortlich. Ich stamme nämlich nicht nur von Hermann Hinrich, ihrem Sohn mit Wilhelm Heining, ab, sondern auch von Johann Evert, ihrem Sohn mit Henrich Venkhaus.

Das vereinfacht die Kekulé-Liste nur bedingt...

Dienstag, 25. September 2012

Die Cronsbeins sind Hagmeisters

In den Wertheraner Kirchenbüchern findet sich die Familie Hagmeister aus Häger (Bleeke) 1. Die Familie interessiert mich hauptsächlich deshalb, weil ich von Hermann Hinrich Hagmeister (1682-1739) und seiner Frau Margrete Meyer zu Rahden (1685-1732) abstamme. Also habe ich irgendwann angefangen, die Wertheraner Hagmeisters (manchmal auch Hachmeister oder Hagemeister) auseinanderzupuzzeln.

Das Trickige bei der Sache ist, dass kaum ein männlicher Hagmeister, der das Erwachsenenalter erreicht hat, auch als Hagmeister gestorben ist, und kaum einer der gestorbenen erwachsenen männlichen Hagmeisters auch tatsächlich als Hagmeister geboren wurde. In Ostwestfalen war dieses zwar grundsätzlich nichts Besonderes, aber in diesem Fall fällt die Häufung schon auf...

Ich hatte mich immer schon gefragt, weshalb mein Hermann Hinrich Hagmeister eigentlich als Cronsbein auf dem Cronsbein-Hof in Rotenhagen 2 gestorben ist. Bis jetzt hatte ich vermutet, dass es irgendeine verwandtschaftliche Verbindung gegeben haben musste, die ich nur noch nicht gefunden hatte. An eine erste Ehe von Margrete habe ich nicht geglaubt, weil sie erst 19 Jahre alt war, als sie Hermann Hinrich heiratete.

Am Wochenende fiel mir nun des Rätsels Lösung in Form eines Eintrags im Deutschen Geschlechterbuch, Band 194, S. 184, in die Hand:


Leider ist im Deutschen Geschlechterbuch keine genauere Quelle angegeben, so dass ich hier zumindest erst einmal mit einer Sekundärquelle arbeiten muss.

Hermann Hinrich und Margrete kauften den nicht gerade kleinen Hof also direkt im Jahr ihrer Hochzeit. Wie gesagt, Margrete war damals erst 19 oder 20 Jahre alt, ihr Mann mit 23 nur unwesentlich älter. Ich gehe also davon aus, dass die beiden von ihren jeweiligen Eltern ein paar Taler mit auf den Weg bekommen haben. Anders hätten sie den Hof wohl nicht finanzieren können.

Hermann Hinrich war ein Sohn aus zweiter Ehe seiner Mutter Anne Hagmeister (1683-1718) mit Wilhelm Heining (genannt Hagmeister). Anne war in erster Ehe mit Henrich Venkhaus (genannt Hagmeister) verheiratet gewesen; aus dieser ersten Ehe stammt der Sohn Johann Evert (geb. 1679), der Marie Ilsabein Meyer zu Wendischhoff heiratete und den Hagmeister-Hof weiterführte.

Ich weiß nur von diesen beiden Söhnen der Anne Hagmeister, es könnte also sein, dass man hier den anderen Sohn nicht benachteiligen wollte. Eigentlich wäre nach Hermann Hinrich ja der Anerbe gewesen, aber Johann Evert, der ältere der beiden, hatte schon 1704 geheiratet.

Margrete stammte mit den Meyer zu Rahdens auch nicht gerade aus einer armen Familie; ihre Eltern waren Johann Henrich Covert (genannt Meyer zu Rahden) aus Suttorf (geboren ca. 1656, gest. 1712) und Christina Maria Meyer zu Rahden (ca. 1654-1724).

Obwohl das eigentliche Rätsel nun gelöst ist - wie so oft stellen sich direkt ein paar Anschlussfragen:

Warum war der Hof Cronsbein überhaupt zu verkaufen? War er verschuldet? Gab es keinen Erben? Oder beides? Und wer war überhaupt der Verkäufer?
Wieviel sind 245 Scheffelsaat, 3 Spint und 1/4 Becher nach heutigen Maßeinheiten?
(Bis jetzt war ich zu faul zum Umrechnen, zugegeben.)
Haben Hermann Hinrich und Margrete mit 1500 Talern einen guten Preis gezahlt oder nicht? Wenn der Preis eher gering war, dann könnte das tatsächlich ein Indiz für die Überschuldung des Hofes sein.

Gucken wir mal. Es ist doch schön, wenn sich die Daten, die man sich aus den Kirchenbüchern ziehen kann, nach über 300 Jahren noch mit Leben füllen lassen, oder?





Montag, 24. September 2012

Quellen, Quellen, Quellen...

Ab und an finde ich in den verschiedenen einschlägigen Ahnenforschungsportalen im Netz Stammbäume, die meinem doch ziemlich ähneln. Heute zum Beispiel habe ich mich mal wieder ein bisschen bei ancestry umgeguckt und bin auch gleich fündig geworden.

Es handelt sich um einen Stammbaum, in dessen nicht ganz so verzweigten Ästen ich sowohl meine mütterliche als auch meine väterliche Linie ganz konkret bis zu mir zurückverfolgen kann. Meine Eltern und ich sind als "private" gelistet, immerhin. Seltsamerweise fehlen in beiden direkten Linien bis zu einem bestimmten Punkt die jeweiligen Geschwister der Beteiligten. Diese finden sich erst bei dem Familiennamen, der allem Anschein nach gründlicher erforscht wird.

Der Stammbaum selbst wurde unter einem Pseudonym eingestellt. Wie so viele andere auch.
Der Stammbaum enthält keine Quellen. Wie so viele andere auch.

Um es klarzustellen: Ich habe kein Problem damit, die Daten zu meinem eigenen Stammbaum herauszugeben und/oder zu tauschen. Familienforscher unter sich sind da ja sehr kollegial, und diese Kollegialität weiß ich auch zu schätzen.

Ich habe auch kein Problem damit, die Quellen, auf die ich mich stütze, mitzuliefern. Alles, was ich hier in meinem Blog schreibe, kann ich mit Quellen untermauern. Wenn es sich um eine Vermutung handelt, dann mache ich diese Vermutung kenntlich.

Ich habe nur ein Problem damit, wenn jemand Daten, die augenscheinlich ursprünglich von mir stammen, ohne irgendeine Quellenangabe (sei es die Primär- oder wenigstens eine Sekundärquelle) einfach stumpf ins Netz stellt und dabei dann auch noch nachträglich Fehler einbaut. Es macht einen Unterschied, ob jemand mit 16 oder mit 24 Jahren geheiratet hat (da kann man dann nämlich ganz schnell die falschen Eltern "erwischen"), und gerade die - fehlenden - Namenszusätze sind es, die oft erst eine Zuordnung zu einer bestimmten Familie ermöglichen.

Das war leider nicht das erste Mal, dass ich so etwas im Netz gesehen habe. Ancestry, rootsweb und wie sie nicht alle heißen wimmeln nur so von "Abschreiberitis", so dass man am Ende nicht mehr nachvollziehen kann, wer welche Daten denn nun von wem hat und wer die Sache denn nun vermurkst hat.


Sprich:
LEUTE, WENN IHR SCHON "ABKUPFERN" MÜSST, DANN MACHT ES DOCH WENIGSTENS RICHTIG!!!
PS: Ich komme wirklich nicht gerne so "oberlehrerinnenhaft" 'rüber. Aber manchmal ist eine kleine Gardinenpredigt doch angebracht. Mit solchen Fehlern kann man andere Forscher - ohne es zu wollen -  auf falsche Spuren schicken, die, wenn es ganz blöd läuft, über Jahre nicht oder auch nie aufgeklärt werden. Stattdessen setzt sich der Fehler dann fort und grassiert wie ein Virus im Netz. Wenn man Ahnenforschung betreibt, dann kommt man an einem gewissen Grad der Sorgfalt eben nicht vorbei. Wer nicht bereit ist, seine Zeit dafür zu opfern, der sollte es eben lassen oder zumindest seine "Erkenntnisse" nicht im Netz verbreiten.
Das musste doch mal gesagt werden.

Freitag, 21. September 2012

Kurzes Niemeyer-Update:

Die Forschung in den USA ist ja grundsätzlich ein bißchen anders als die Forschung hier in der "alten Heimat". Wenn man so überhaupt keine Ahnung hat, wo die lieben Verwandten abgeblieben sein könnten, dann guckt man eben als erstes in den Census, also in die Volkszählungslisten, und hofft, dass man die Gesuchten dort findet.

Bis jetzt habe ich über familysearch zumindest teilweise Glück gehabt.

Ich weiß nun, dass Caspars Enkel Johann Friedrich, der ja 1854 als gerade einmal Zweijähriger mit seinen Eltern ausgewandert war, in der Zeit von 1890 bis 1910 St. Louis, Missouri lebte. Er hat dort geheiratet, nämlich eine Margaret Kiefer, die schon in Missouri geboren worden war, und auch ihre Kinder sind dort zur Welt gekommen. Johann Friedrich nannte sich inzwischen "Fred", und seine ältesten drei Töchter arbeiteten in einer Schuhfabrik. Der Name der Familie schwankte zwischen "Niemeyer" und "Neimeyer", was von der Aussprache her aber keinen Unterschied gemacht haben dürfte.

Dank der Tatsache, dass man bei familysearch auch die "Soundex"-Suche wählen kann, habe ich die Familie ziemlich schnell gefunden. Weil ich eben nicht wusste, wie genau sich der Familienname in den USA entwickelt hatte (oder eben auch nicht), war es doch extrem hilfreich, dass man auf diese Weise auch nach den verschiedenen Schreibvarianten suchen kann. Der Trick ist, dass man die Suche soweit beschränkt, dass man sich nicht durch Abertausende von Daten wühlen muss, sie aber gleichzeitg soweit ausdehnt, dass die eigentlich gesuchten Ergebnisse nicht angezeigt werden. Da hilft es manchmal, anstatt des Vornamens des Gesuchten schlicht das Geburtsjahr einzugeben.

Gut, ich weiß nun, dass ein Teil der Familie nach der Auswanderung in Missouri lebte. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sich auch die anderen Niemeyers dort niedergelassen haben müssen...

Wie die Amerikaner so nett sagen: "I'll keep you posted!"

Dienstag, 28. August 2012

Wo starb Caspar Niemeyer? Und unter welchem Namen?

Einer meiner Ur-Ur-Ur-Urgroßväter war Caspar Heinrich Niemeyer aus Wallenbrück. Er war seit 1811 mit Anna Catharina Ilsabein Aufderheide verheiratet, und seine zweite Tochter Catharine Marie (geb. 1813) heiratete 1841 Hermann Heinrich Schwentker.

Was mich immer schon irritiert hatte: Ich habe alle Kirchenbücher durchgeguckt, aber von Caspar Heinrich keinen Sterbeeintrag gefunden, und zwar weder in Wallenbrück noch in Spenge noch in Werther, wo seine Tochter inzwischen wohnte.

Ein Stück weiter bin ich aber trotzdem gekommen.

Im Netz findet sich eine wunderbar hilfreiche Seite, nämlich


Sie befasst sich mit westfälischen Auswanderern - und davon gab es viele. Sehr viele.

Unter dem Unterpunkt "Auswanderer Kreis Herford" findet man eine 960 Seiten starke PDF-Liste mit diversen Informationen über Hunderte von Emigranten. Und einer davon ist oder besser war mein Ur-Ur-Ur-Uropa Caspar Heinrich Niemeyer aus Wallenbrück! Laut der Liste ist er im Jahr 1853 mit seinem Sohn Peter Heinrich und seiner Schwiegertochter Anne Margarethe Ilsabein Potthoff in die USA ausgewandert. Sein anderer Sohn Johann Heinrich folgte ein Jahr später mit seiner Frau Anne Marie Timmermann und fünf Kindern unter zwölf Jahren.

Gut, die Liste wurde in Deutschland erstellt. Aber war sie auch ein Beweis dafür, dass Caspar Heinrich Niemeyer auch tatsächlich in den USA angekommen war? Nein.

Ich suchte also weiter.

Bei ancestry wurde ich fündig:




Hier ist der Eintag aus der Passagierliste der "Helene", die von Bremen aus kommend am 27.12.1853 im Hafen von New Orleans, Louisiana einlief. Der erste Name ist - Casper Niemeier!

Das einzige, was nicht passt, ist sein Alter, das er mit 60 Jahren angegeben hat. Er ist nicht 1793 geboren, sondern schon ungefähr vier Jahre früher. Dass ich den richtigen "Casper Niemeier" erwischt habe, steht aber außer Frage, denn Peter Heinrich und seine Frau fuhren auf demselben Schiff.

Die Erklärung dürfte ganz einfach sein: Die USA waren ja nicht verpflichtet, jeden aufzunehmen, der auf einmal in einem ihrer Häfen auftauchte. Ich nehme deshalb an, dass Caspar bei seinem Alter ein paar Jahre "weggeschwindelt" hat, um das Risiko zu verringern, postwendend wieder zurückgeschickt zu werden.

So kamen also die Niemeiers nach Amerika. Der nächste Schritt wird nun sein, herauszufinden, wie es dort mit ihnen weiterging, denn das weiß ich bis jetzt noch nicht. Ich glaube nicht, dass sie in Louisiana geblieben sind; ich tippe eher darauf, dass sie den Mississippi hoch nach Norden gefahren sind. Viele Ostwestfalen gingen nach Missouri - die Niemeyers vielleicht auch. Schwierig ist es, weil ich nicht weiß, unter welchem Namen sie in den USA lebten, und es gibt ja Dutzende von Möglichkeiten, wie sie sich genannt haben könnten - die englische Aussprache macht es möglich...

Was ich aber weiß ist, dass ich einen Höllenrespekt vor Caspar habe - nämlich davor, dass er nicht einfach nur zu Hause geblieben ist, um darauf zu warten, dass bessere Zeiten kommen, sondern dass er in einem Alter, in dem andere sich selbst schon abgeschrieben haben, noch einmal einen Neuanfang wagte - und was für einen! Mitten im eisigen Dezember eingepfercht mit Dutzenden anderen über den riesigen Atlantik zu fahren, um in einem neuen Land noch einmal eine neue Existenz aufzubauen. Dazu gehört entweder großer Mut oder große Verzweifelung. Ich kann mir nur vorstellen, wie es war, einen Teil der Familie zurückzulassen, vor allem auch, weil Catharine Marie, die ja mit ihrer Familie in Werther geblieben war, gerade zum fünften Mal Mutter geworden war und er ja wahrscheinlich wusste, dass er sie und seine Enkel nie wiedersehen würde.

Ich hoffe aber für ihn, dass wenigstens auch ein kleiner Schuss Abenteuerlust dabei war und ich davon ein bisschen geerbt habe... was uns zu einer kleinen Ironie des Schicksals bringt: 1996, also genau 143 Jahre später, lief Caspars Ur-Ur-Ur-Urenkelin - also ich - durch New Orleans, ohne zu wissen, dass Caspar schon längst da gewesen war. Das war genau der Sommer, in dem ich mit der Familienforschung angefangen habe - ungefähr eine Woche vorher hatte ich mir vom Grabbeltisch im WalMart für ganz kleines Geld mein erstes Stammbaumprogramm gekauft. Ich war im Hafen von New Orleans und habe von dort aus eine Rundfahrt über den Mississippi gemacht, bei der ich mir einen wirklich fiesen Sonnenbrand geholt habe, nur um dann an die Stelle zurückzukehren, an der wir den Mietwagen geparkt hatten, der in der Zwischenzeit aber abgeschleppt worden war, weil er wohl zu nahe an einem Hydranten gestanden hatte. Aber das ist eine andere Geschichte...



Montag, 20. August 2012

Forschungstrip nach Sachsen-Anhalt und Brandenburg Teil 2: Spaziergang durch Burg

Um es vorwegzunehmen: Nach dem ersten Teil dieses kleinen Reiseberichts haben mich einige Leute gefragt, warum ich mich nicht auf sämtliche Zehenspitzen gestellt und einfach über das Tor hinüberfotografiert habe ("Sogar mit 1,62 m müsste sich das doch eigentlich machen lassen!"). Die einfache Antwort lautet: "Ich würde ja auch auch nicht wollen, dass das jemand bei mir macht!"

Abgesehen davon hatte ich keine Lust, uniformierten Freunden und Helfern erklären zu müssen, was ich denn da bitte schön treibe. Wie gesagt, die Schulstraße ist eine sehr enge und noch immer auch eine sehr bewohnte Straße. Ich konnte genau hören, welche Anwohner gerade die Tagesschau guckten. Die Wahrscheinlichkeit, dass, genau in dem Moment, in dem ich versuche, ein gutes (= nicht übermäßig verwackeltes) Foto zu bekommen, ein Nachbar aus seinem Fenster guckt, weil ihn die Berichterstattung über die Euro-Krise langsam nervt, war also nicht gerade gering.

Gut, das Haus schräg gegenüber wäre dabei wohl außen vor gewesen:


Es sah ja nun nicht gerade bewohnt aus. Aber immerhin war es noch da. Im Gegensatz zu Nummer 7. Grmpf.

Aber wie es im Osten eben (immer noch) ist: Hier findet man in ein und derselben Straße derart viele Kontraste, dass man gar nicht weiß, welches Haus man sich zuerst angucken soll. Und für den Familienforscher haben die oft immer noch nicht endgültig geklärten Eigentumsverhältnisse den großen Vorteil, dass es einfach einfacher ist, sich vorzustellen, wie es früher war... (in Farbe und bunt, und nicht nur in Sepia).

Geht man die Schulstraße weiter hoch, dann findet man zum Beispiel das hier...


... oder eben auch das hier:


Biegt man an dieser Ecke links ab, dann kommt man direkt zur Oberkirche "Unser lieben Frauen".



Fragen Sie mich bitte nicht, wer die gute alte deutsche Grammatik so gequält hat.

Die Kirche liegt an der Straße der Romanik. Für mich aber war es eben noch wichtiger, dass sie direkt an der Ecke zur Schulstraße liegt. Wenn man nämlich keine Ahnung hat, in welcher Kirche die lieben Verwandten ihre Kinder haben taufen lassen, dann ist am nächsten liegende Kirche die erste Wahl. Am nächsten Tag sollte sich herausstellen, dass ich mit meiner Vermutung richtig gelegen hatte.

Der Schatten der Turmspitze auf dem Turm stammt übrigens vom Türmchen des Rathauses, das wieder nur ein paar Meter weiter liegt...


... und wirklich schön restauriert ist.


Hier also wurde mein Urgroßonkel Wilhelm Rohde im Februar 1910 vorstellig, um anzuzeigen, dass seine Mutter, meine Ururoma Sophie, gestorben war.

War das Rathaus damals eigentlich auch schon gelb? Wenn es jemand weiß, dann möge er mir es bitte sagen! Ich bin neugierig!

Langsam aber sicher kam ich nun auch dahinter, warum sich Burg auch die "Stadt der Türme" nennt. Nicht nur das Rathaus und die Kirchen haben welche, es stehen auch ansonsten noch diverse Türme in der Stadt, zum Beispiel der Wasserturm...


... und der Hexenturm...


(Ich hoffe doch mal ganz stark, dass keine meiner weiblichen Verwandten diesen Turm jemals von innen gesehen hat - in späteren Jahren, als man nicht mehr an Hexen glaubte, ist der Turm jedenfalls als ganz normales Gefängnis genutzt worden.)

Ach ja, es gibt auch noch den Berliner Torturm...


... und den Bismarckturm, zu dem ich aber nicht mehr gewandert bin. Dafür haben die Burger Türme auch ihre eigene Homepage:


Für einen ersten Überblick war das ein richtig schöner kleiner Spaziergang. Und es war schön, die Stadt mit eigenen Augen zu sehen, in der diverse meine Vorfahren gelebt haben, schon allein, weil ich eben wusste, dass sich seitdem nicht allzu viel verändert hat, weil Burg in beiden Weltkriegen nicht allzu viele Schäden davongetragen hat.

Und bevor ich es vergesse: Hameln mag zwar zwar seinen Rattenfänger haben, aber Burg hat seinen Trommler!


Und der hat auch seine eigene Sage:

Vor vielen Jahren saß in einer Weinschänke zu Burg eine fröhliche Gesellschaft, die von alten Zeiten erzählte. Sie berichteten über Schicksale und Taten und prahlten mit ihren Erlebnissen und Erfahrungen. Der Wirt der Schänke wusste so manches aus seinem Erfahrungsschatz zu berichten und erzählen, dass ein verborgener Weg nach dem Weinberg, wie auch nach dem Inneren der Stadt von seinem Hause aus führte. Die Gäste wollten die Geschichte nicht glauben und es kam zu einer Wette.

Am anderen Morgen trafen sich alle wieder beim Wirt, um dieser Geschichte mit den unterirdischen Gängen nachzugehen. Dem Mutigsten wurde eine Trommel umgehangen und mit Windlichtern versehen und frohen Mutes auf den Trommelschlag hörend, ging es den Gang entlang. Nach einiger Zeit hörte man nur noch einen dumpfen Ton, der nach einiger Zeit ganz verstummte.
Erschrocken über das Verstummen des Trommelschlages, eilten sie dem Freund zu Hilfe und drangen immer tiefer in den finsteren Gang ein, in der Hoffnung den Freund zu retten. Der Modergeruch und eine dumpfe Schwüle ließen sie bald ermatten. Schon waren einige erschöpft und wankten, die Lichter waren dem Erlöschen nahe. Der Wirt, der diese Kellerluft gewöhnt war, rief mit kräftiger Stimme, rette sich wer kann, sonst sind alle verloren.

Zu Tode erschöpft erreichten sie den Ausgang. Aber vom Freund fehlte jede Spur. Er blieb für immer verschwunden. Seitdem wurde kein weiterer Versuch mehr unternommen, die unterirdischen Gänge weiter zu erforschen. Im Laufe der Zeit verfielen sie, aber die Illusion von unterirdischen Gängen lebt in den Köpfen der Menschen weiter.
 
 
 
Zugegeben, erschöpft war ich nun auch ein bisschen. Also zurück in die Pension, damit ich auch ja am nächsten Morgen pünktlich im Archiv war. Aber nein - das ist eine andere Geschichte....

Sonntag, 19. August 2012

Forschungstrip nach Sachsen-Anhalt und Brandenburg - Teil I: Clausewitz, Fontane und mein Uropa...

Ich habe es nun endlich geschafft, meinen lange gehegten Plan vom Forschungsurlaub in Sachsen-Anhalt und Brandenburg auch tatsächlich in die Tat umzusetzen, wenn auch nur für ganze dreieinhalb Tage. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Es war ein sehr ereignisreicher Trip, in mehr als einer Weise.


Was mich bis jetzt immer davon abgehalten hatte waren die langen Vorlaufzeiten, auf die man sich einstellen muss, wenn man das Kirchenarchiv der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg heimsuchen möchte: mindestens vier Monate kann man dort einplanen. Ich hatte nun aber einen Archivplatz für den 13. und den 14. August ergattert, und das sogar relativ kurzfristig, weil man ein zusätzliches Lesegerät angeschafft hatte und deshalb Zusatzplätze vergeben konnte.


Um auch ja gaaaanz pünktlich montags um 08.30 Uhr im Archiv zu sein, hatte ich mich entschlossen, mich schon am Sonntag nachmittag auf den Weg zu machen und mich am Sonntag abend noch ein bisschen in Burg, dem Geburtsort meines Uropas Willy Hauffe, umzusehen.


Ich hatte Glück, kam gegen 17.30 Uhr in meiner Pension an, brachte meine Sachen auf mein Zimmer im zweiten Stock und machte mich direkt danach auf den Weg in die Burger Altstadt, um die Adresse Schulstraße 7 zu suchen. Dort wurde Willy am 27.05.1896 als Sohn des Schuhmachermeisters Carl Hauffe und seiner Frau Sophie geb. Rohde geboren.


Die Adresse habe ich auch sofort gefunden, obwohl die Schulstraße inzwischen eine Einbahnstraße ist:


Nur um es klarzustellen: Das Haus am rechten Bildrand ist Nummer 6, nicht Nummer 7.

Da stand ich also nun mit meinen 1,62 m und versuchte herauszufinden, was sich denn hinter dem Tor befindet: Es kann sich eigentlich nur um einen Carport handeln. Ich bin also zu spät gekommen; das Geburtshaus von Willy steht nicht mehr.


Man kann sich vorstellen, dass ich im ersten Moment erst einmal eine Fleppe gezogen habe, wie man hier in Ostwestfalen so schön sagt. Es könnte aber immerhin gut sein, dass der graue Mauerteil rechts von der Tür noch zum ursprünglichen Haus gehört hat (man sieht, ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich mich auch an Kleinigkeiten festhalten wollte...).


Die Schulstraße ist eine der ältesten Straßen in Burg; sie führt parallel des Breiten Weges vom Ihle-Kanal direkt nach Norden hoch zur Berliner Straße.



Ungefähr 50 Meter von Willys Geburtshaus entfernt, in der Schulstraße 12, wurde 1780 Carl von Clausewitz geboren, der sich später als preußischer General und Militärhistoriker einen Namen machte:






Ein Ausspruch, mit dem Herr von Clausewitz nicht ganz unrecht hatte, findet sich auf der Gedenktafel über der Tür:




"Die Zeit ist Euer, was sie sein wird, wird sie durch Euch sein."


Ich hätte es nicht besser sagen können.


Noch einmal zwei Häuser weiter, in der Schulstraße 14, befand sich ein Festsaal, in dem 1840 Theodor Fontane verkehrte, als er für ein Jahr lang als Apothekenhelfer in Burg arbeitete.



Die blaue Tür ist ein echter Hingucker, oder?


Fontane schrieb übrigens über Burg, es sei eine "ansehnliche Stadt, von der trotzdem niemand nichts weiß. Oder doch nicht viel. Die Nähe Magdeburgs hat es von Anfang an in den Schatten gestellt." Da könnte er recht gehabt haben.

Man kann also durchaus konstatieren, dass in der Schulstraße einige interessante Gestalten ein und aus gingen: Clausewitz, Fontane und mein Uropa.



Donnerstag, 9. August 2012

Kennen Sie "Warlser"?!

Nicht? Sind Sie sicher?

Gut, zugegeben, ich kenne "Warlser" auch nicht.

Ich war gerade dabei, bei familysearch die Heiratseinträge in Schildesche Mitte des 19. Jahrhunderts durchzugucken, weil es einige meiner Wertheraner dorthin verschlagen hat. Und dabei fiel mir auf, dass mir doch einige Namen sehr bekannt vorkamen, obwohl sie laut Datenbank in "Warlser" geboren sein sollen...

Dabei ist des Rätsels Lösung eigentlich ganz einfach. Gucken wir uns doch mal die Kurrent-Schrift an, in der die Kirchenbücher dieser Zeit verfasst sind:


Das "e" und das "a" sind sich sehr ähnlich, ebenso das "l" und das "t" sowie das "h" und das "s". Hat man nun eine sehr kleine und vielleicht auch nicht ganz so akkurate Schrift vor sich, dann kann man anstatt "Werther" auch schon einmal "Warlser" lesen...

Ergo: Es ist nicht nur von Vorteil, wenn man die Schrift lesen kann, in der die Schriftstücke, die man erforschen will, geschrieben sind, sondern auch, wenn man Ahnung von seinem Forschungsgebiet hat - vor allem dann, wenn man Transkriptionen erstellt, die dann später im Internet landen...

Mittwoch, 1. August 2012

Die ominöse Geburt des Heinrich Ortmeyer

Die Geburt meines Ur-Ur-Ur-Großvaters Heinrich Ortmeyer gibt mir immer noch Rätsel auf. Heinrich war einer der Urgroßväter meiner Großmutter mütterlicherseits. In einer Zeit, in der die Angaben in den Kirchenbüchern in den allermeisten Fällen schon sehr präzise sind, sehe ich lauter Fragezeichen...

Es steht fest, dass Heinrich am 8. Dezember 1899 in der Steinhauser Arrode Nr. 5 in Halle (Westf.) an Altersschwäche gestorben ist. Die Jahrhundertwende hat er damit nur um rund dreieinhalb Wochen verpasst. In seinem Sterbeeintrag im Haller Kirchenbuch wird er als Leibzüchter bezeichnet, der zwei Söhne hinterließ.

Soweit, so gut. Das eigentliche Problem beginnt damit, dass im Sterbeeintrag kein konkretes Geburtsdatum, sondern nur sein Alter angegeben ist: 75 Jahre. Danach wäre er 1824 geboren. Als Geburtsort wird Enger angegeben. Von Enger, das heute im Kreis Herford liegt, bis nach Halle sind es ungefähr 20 Kilometer. Nur hört der Familienforscher eben die Nachtigall trapsen, wenn in einem Sterbeeintrag einfach nur ein rundes Alter angegeben wird.

Ebenfalls aus dem Sterbeeintrag weiß ich, dass die Hochzeit mit seiner Frau Anne Marie Elisabeth Schulte am 26.04.1857 in Brockhagen stattgefunden haben soll. Aus irgendeinem Grunde führen mich in meiner Forschung ständig Linien nach Brockhagen.

Der Heiratseintrag in Brockhagen war schnell gefunden:

Heinrich Ortmeier, geb. 1824 in Enger, Eltern: Hermann Heinrich Ortmeier und Catharine Wilhelmine Schäffer, Eltern beide tot, heiratete am 26.04.1857 Anne Marie Elisabeth Schulte, geb. am 16.03.1833 in Brockhagen, Eltern: Johann Heinrich Schulte und Anne Marie Lindert.

Der Eintrag hilft mir aber auch nur bedingt weiter, denn ich weiß inzwischen, dass er nicht ganz korrekt ist: Anne Marie Elisabeth Schulte wurde eben nicht in Brockhagen geboren, sondern in Künsebeck. Wenn der Pastor bei ihr einen falschen Geburtsort einträgt, warum dann nicht auch bei ihm? Vor allem, weil er Fräulein Schultes Geburtsdatum ganz einfach hätte nachprüfen können. Ganz davon abgesehen nannte sich die Familie ihrer Mutter nicht "Lindert", sondern auf gut Westfälisch "Linnert". Ich bin aber durchaus bereit, über diese Kleinigkeit hinwegzusehen, auch wenn Fräulein Schultes Mutter tatsächlich eine geborene Linnert aus Brockhagen war.

Der nächste Schritt bestand im Wälzen der Kirchenbücher von Enger, die die kleine Tücke aufweisen, dass sie in Stadt- und Landgemeinde unterteilt sind. Ich habe beide Bücher durchgesehen: Von Ortmeiers oder Ortmeyers habe ich keine Spur gefunden. Die einzigen Ortmeyers zu dieser Zeit in Enger bekamen ihre Kinder erst ab 1836, und die Mutter zu diesen Kindern war auch keine geborene Schäffer. Hmmm.

Heinrich und Anne Marie Elisabeth Ortmeyer bekamen zumindest ihre ersten beiden Kinder in Brockhagen. Danach zogen sie ins Kirchspiel Halle und bekamen noch mindestens zwei weitere Kinder, darunter meinen Ururgroßvater Friedrich Wilhelm August Ortmeyer.

Die Tatsache, dass im Landeskirchlichen Archiv in Bielefeld die Verkartungen der Haller Kirchenbücher zu finden sind, nutze ich, um einmal nachzusehen, ob es denn noch weitere Ortmeyers in Halle gab. Und siehe da: Ich fand die Heirat eines Caspar Heinrich Ortmeyer, 1801 in Halle geboren, mit einer Anne Marie Elisabeth Castrup, die in Jöllenbeck geboren sein soll. Die Hochzeit fand am 10. Mai 1826 in Halle statt. Und genau diese Anne Marie Elisabeth Castrup war die Witwe von Johann Petrus Schäfer, den sie am 8. November 1824 in Enger geheiratet hatte.

Wenn ich die Indizien zusammennehme, dann muss ich davon ausgehen, dass Heinrich der Sohn von Johann Petrus Schäffer, der übrigens aus Lügde stammte, und Anne Marie Elisabeth Castrup war. Als Johann Petrus Schäffer starb und kurz darauf seine Witwe den Caspar Henrich Ortmeyer aus Halle heiratete, dürfte er den meisten Hallern einfach als Heinrich Ortmeyer bekannt gewesen sein. Dass die Vornamen der Eltern nicht mit dem Brockhagener Heiratseintrag zusammenpassen, bleibt ein Makel, kann aber eventuell damit erklärt werden, dass der das Kirchenbuch führende Pastor auch schon an anderer Stelle der "Schlamperei" überführt werden konnte. (Und wenn die Eltern des Bräutigams sowieso tot sind - wen sollten dann ein paar falsche Vornamen stören? Genau - den Familienforscher!)

Die Frage, wo Heinrich denn nun geboren wurde, bleibt aber. Wenn jemand den Eintrag findet, dann kann er mir gerne Bescheid geben.

Und solange ich Heinrichs Taufeintrag nicht gefunden habe, werde ich diese Geschichte als das betrachten, was sie (noch) ist: Eine Theorie.






Sonntag, 8. Juli 2012

Ein kleiner Alptraum - der Fall der Fälle

Was macht der Familienforscher an einem verregneten Sonntag Abend im Juli? Genau, er brütet über seinem Stammbaum.

Das ist der Normalzustand. Wenn man die Datei mit dem Stammbaum aufbekommt.

Man kann sich also eben meinen Schrecken vorstellen, als mir mein Rechner meldete, dass diese Datei leider beschädigt und deshalb nicht zu öffnen sei. Heute morgen ging es doch noch...?!

Mmmmh. Eigentlich sollte das ja kein Problem sein, schließlich zieht mein Rechner ja immer automatisch ein Back-up.

Bei der Back-up-Datei dann das gleiche Spiel - man kann sich also ungefähr vorstellen, welches Wort ich durch das sonntagabendlich ansonsten ruhige Wohnzimmer schrie. Denn auf meinem USB-Stick findet sich nur eine Version, in der die letzten beiden Besuche im Landeskirchenarchiv nicht gespeichert waren. Ich hatte mit den Kenter-Unterlagen gearbeitet und einiges an Information direkt in den Rechner eingegeben, dann aber nicht nochmal eine Sicherungs-Sicherungs-Kopie gemacht, gerade weil mein Rechner ja von selbst ein Back-up zieht.

Hauptsächlich ging es dabei um die Verknüpfungen zwischen "meinen" Wertheraner Familien. Die, nebenbei bemerkt, so stark miteinander verknüpft sind, dass es ein Wunder ist, dass ich überhaupt noch geradeaus denken kann.

Was mir im Moment auch gerade etwas schwer fällt.

Wäre es sinnvoll, noch ein Back-Up in Papierform zu ziehen? Abgesehen von der Arbeit, die darin stecken würde, hätte ich wahrscheinlich auch noch das Glück, dass ich dann den (die) Ordner versehentlich in Brand setzen würde. Mit meiner Fernbedienung und meinem Backofen habe ich da schon einschlägige Erfahrungen sammeln dürfen. Also nochmal Kopien ziehen und an einer sicheren (= feuerfesten) Stelle bunkern?

Man sieht es - ich kann wirklich gerade nicht geradeaus denken. Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, in dem sich der Ahnenschwund bemerkbar macht.

Auf jeden Fall nach jeder (jeder!) Änderung der Datei nochmal manuell ein Back-up ziehen und auf meinem USB-Stick speichern. Nur für den Fall der Fälle.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Die Schwentker-Gehring-Hochzeit: Wer ist wer?

Ich liebe ja die Hochzeitsfotos aus längst vergangenen Zeiten, auf denen immer die gesamte Familie zu sehen ist. Mit ein bisschen Glück lachen die Leute wegen des fröhlichen Anlasses auch einmal in die Kamera, was ja bei vielen Portraitaufnahmen gerade nicht der Fall ist.

Eins der Hochzeitsfotos in meinem kleinen Archiv ist das meiner (damals noch zukünftigen) Großeltern Hermann Schwentker aus Werther und Anneliese Gehring aus Häger:



Das Foto wurde am 17.05.1940 aufgenommen. Einen Teil der Leute kann ich auch identifizieren, aber längst nicht alle. Ein Teil der Verwandtschaft, die Plessners, kam aus Neuenkirchen-Suttorf, die anderen müssten alle einmal in Werther gewohnt haben.

Wer ein bekanntes Gesicht entdeckt, der könnte mir also unter Umständen weiterhelfen. Jede Mail und jede Kommentierung ist herzlich willkommen!

Samstag, 23. Juni 2012

Der Traumurlaub des Familienforschers

Ich habe es in dieser Woche geschafft, mir wieder einmal einen Tag "freizugraben", um im Landeskirchenarchiv in Bethel zu forschen. Meist ärgere ich mich dann ja, dass zwischen 12.30 und 13.30 Uhr Mittagspause gemacht wird, auch wenn man inzwischen die Kantine direkt um die Ecke nutzen kann.

Dieses Mal war es etwas anders, denn ich hatte dort unterhaltsame Gesellschaft: Stan Wilson aus Baltimore, MD, USA.

Stan ist auf großer Tour durch die deutschen Archive, um seine Familiengeschichte weiter zu erforschen. Sechs seiner acht Urgroßeltern kamen aus Deutschland, so dass er einiges zu tun hat. Bevor er nach Bielefeld kam, um sich die Strucks aus Heepen genauer anzugucken, war er in Wolfenbüttel. Ich kann leider nicht mehr genau sagen, wohin die Reise für ihn dann noch geht, aber ich wünsche ihm viel Erfolg!

Das ist doch der Traumurlaub eines jeden Familienforschers, oder? Forschend von Archiv zu Archiv zu ziehen, sich die Orte anzugucken, wo die Vorfahren gewohnt haben und dabei dem großen Puzzle jedes Mal und jeden Tag ein kleines Stück hinzuzufügen - und das über Wochen!

Vielleicht schaffe ich es ja, mich in diesem Jahr noch auf eine kleine Reise zu meinen eigenen sträflich vernachlässigten ostdeutschen Wurzeln zu begeben - mein Urgroßvater Willy (nein, nicht Wilhelm!) Hauffe wurde zum Ende des Ersten Weltkrieges aus Burg bei Magdeburg nach Halle (Westf.) "importiert", und seine Mutter Sophie geb. Rohde kam gebürtig aus Brandenburg an der Havel. Wenn es über die Generationen immer ein kleines Stück weiter Richtung Osten geht - wer weiß, wo ich dann lande?!

Wenn ich mich nicht stark irre, dann liegen die Kirchenbücher aus Burg inzwischen im Archiv in Magdeburg. Beim telefonischen Kontakt wurde mir gesagt, dass die Vorlaufzeit für einen Platz im Archiv rund drei Monate beträgt, was für mich natürlich einige Probleme logistischer Art mit sich bringt, weil ich noch nicht weiß, wie mein Terminkalender dann aussieht, und wie viele Tage ich im Archiv brauche, um meine diversen Vorfahren-Linien zu finden, denn es steht ja nicht fest, dass die Hauffes und ihre Vorfahren "immer" aus Burg kamen.

Grübele ich einfach nur viel nach? Sollte ich mich nicht einfach für drei Tage im Archiv einbuchen und einfach mal gucken, wie weit ich komme?!

And, by the way: Stan, if you should read this: If you have difficulties decyphering that 1814 entry - I'd be happy to help! 


Mittwoch, 6. Juni 2012

Die Geschichte von Heinrich und Johanne: Ein Update

Erinnern Sie sich noch an "Die Geschichte von Heinrich und Johanne"? Wenn nicht, dann ist hier der Link:

http://familienforschung-in-owl.blogspot.de/2012/05/die-geschichte-von-heinrich-und-johanne.html


Inzwischen habe ich bei ancestry die Verlustlisten aus dem Ersten Weltkrieg nach Heinrich Sickendiek durchsucht. Und ich habe Heinrich gefunden (mittlere Spalte, oberster Eintrag):



Sickendick (nicht Siekendick), Heinrich (2. Komp.) - Hörste - gefallen. 


Heinrich war schon am 11.09.1915 in der Schlacht bei Wilna gefallen, die am 09.09.1915 begonnen hatte. Er taucht aber erst in der Verlustliste vom 14. Januar 1916 auf. Die Veröffentlichung erfolgte also knapp vier Monate nach seinem Tod.

Ich weiß nicht, ob - und wenn ja, von wem - meine Urgroßmutter Johanne schon früher über seinen Tod informiert worden war. Oft war es ja so, dass der jeweilige Vorgesetzte einen Brief an die Angehörigen geschrieben hat, in dem wenigstens ein Teil der Todesumstände geschildert wurde (alle Einzelheiten wären für die Angehörigen wahrscheinlich auch unerträglich gewesen). Wenn es auch hier so gewesen sein sollte, dann ist der Brief jedenfalls nicht mehr in meinem Teil der Familie vorhanden.

Ich hoffe, dass Johanne aus einem Brief erfahren hat, was mit ihrem Mann passiert ist, und nicht aus einer Verlustliste. Wie wurden die Verlustlisten eigentlich publik gemacht? Wurden sie an einer zentralen Stelle im Ort ausgehangen, so dass das halbe Dorf gleich lesen konnte, wer verwundet, vermisst oder gefallen war?

Früher bin ich an Kriegerdenkmälern immer ziemlich achtlos vorbeigeschlendert. Heute finde ich es irgendwie beruhigend, dass sie da sind (wenn sie mir auch oft zu martialisch gestaltet sind), aber beunruhigend, dass ihr Erinnerungswert nicht wahrgenommen wird. In Hörste findet man das Kriegerdenkmal an zentraler Stelle neben der Kirche:


 Und so hat auch Heinrich seine Spuren in Hörste hinterlassen (vorletzte Zeile):


Seitdem ich weiß, wie Heinrich aussah, sehe ich das Denkmal mit anderen Augen. Es ist persönlicher geworden; es rührt mich mehr.

Familienforschung ist eben mehr als die Summe aus Zahlen, Daten und Fakten.


Dienstag, 15. Mai 2012

Nachnamensliste (Update 15.05.12):

Hier eine Liste der Nachnamen meiner direkten Vorfahren (teilweise mit abweichender Schreibweise und ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Abecke, Ahlemeier (Ahlemeyer, Alemeier), Ahlewelt (Aleweld, Alleweld), Althoff, Auf dem Holze, Auf der Heide (Aufderheide)

Barlemeyer (Barlmeyer), Baum, Beckmann, Bergmann, Biermann, Birkmann, Blank, Böggemeyer, (Bogmeyer), Brinkmann, Brüggenkoch, Brune, Buschmann

Castrup, Covert, Cronsbein (Kronsbein)

Dammann (Damman), Dammschröder, Deppermann, Detreinck (Detering), Dickenhorst, Dicke-Wentrup, Dickhake (Diekhacke), Dieckmannskamp, Doet, Dreekmann, Dröge, Dücker (Düker), Düvelsieck (Düvelsick)

Eggeringhaus, Eggert, Elbracht (Ellebracht), Ellerbrock (Ellerbrok), Engelbracht (Engelbrecht), Engeling, Eppe, Esdar (Esser), Esselmann, Evering

Femmer (Fiemer, im Fenne, Vemmer), Fenckinghaus (Funkhus, Venckhaus, Venkhaus, Venghaus),
Flachmeyer (Flagmeyer), Flandermeyer, Flotman, Furm Brocke (Furm Broke), Fromme, Fronemann, Frönning, Fulsieck

Gehring (Gering), Gerling (Gelig), Godt (Gott), Gräfe, Grefing (Grewing), Greve, Groppe, Grünkemeyer(Grunkemeyer, Gruntkemeyer)

Habighorst, Hagedorn, Hageresch, Hagmeister, Hanfgarn, Hanneforth (Hannefarth), Hapke (Habke),
Harstromberg, Hartmann, Haselhorst, Hauffe, Haverkamp, Haversiek (Haversieck), Heermann,
Heidemann, Heidland, Heining, Heitlage, Heitmann, Helman, Herkströter, Holland, Hollmann Holste, Holve (Hotho), Horstmann, Hüllinghorst (Hülinghorst), Humpe, Hunger

Im Dieke (Imdieke)

Johannsmann (Johanningsmann), Jückemöller, Junge Wentrup (Junge-Wentrup), Junging

Kamp (Kampen), Kiel, Kindermann, Klack, Kleine Astroth (Kleineastroth), Knipmejer (Knipmeyer), Knuffinke (Knufinke), Kölckebeck (Kölkebeck, Kolckebecke, Kölckebecke), König, Kötter, Kroos, Kröger, Kuhlmann, Künsemöller, Kunken,

Lechtermann, Linnert, Loddeweg, Lohman (Lohmann), Lülff, Lünstroth, Lürmann, Lütkebohl, Luttermann,

Maas, Maßman, Meier (Meyer), Meier im Hagen, Meyer zu Bargholz, Meyer zum Gottesberg, Meyer zu Jerrendorf, Meyer zu Lenzinghausen, Meyer zu Rhaden, Meyer zu Wendischhoff, Meynardt (Meyners), Möller (Müller), Möllmann, Mönkemöller, Moring,

Nagel, Nedderschelp, Niedermeyer, Niederwittler, Niemeier, Nolte (Nolting),

Oberfahrenhorst, Oelman, Ohmensyk (Omansiek), Ortmeyer,

Panhorst, Peters, Piel, Pielsticker, Pilgrim, Plessner, Plumpe, Pott, Potthoff, Prange,

Quest,

Rackmann, Ramhorst, Reckert, Reckmann, Redecker, Reiersloh, Rodenbrock, Rohde, Ronsiek, Rürup (Rudorf), Ruschhaupt,

Sahrhage (Sarhage), Schleiff, Schlüpmann, Schmidt, Schneidermann, Schröder, Schürmann, Schulte, Schulze, Schumacher, Schütter, Schweine, Schwentker (Schwencker, Schwenker), Schweppe, Sewing, Seywöster, Sickendiek (Siekendiek, Sickendick, Sickendieck), Sommer, Speckmann, Spielmann (Spellmann), Steimker, Stieghorst (Stichhorst), Stratmann, Strothmann (Strodtman, Strotmann), Strüve, Sudbrack,

Tellighorst, Temming, Thor Kollhorst (Kollhorst), Thorspecken (Torspecken), Torlümke (thor Lümkehof, Thorlümke, Thorlümpke), Törner, Torweihe, Trebbe, Tremper, Tubbeing, Txhorn, Twelker,

Vahrenhorst, Varthmann, Voet, Voged (Vogt), Völcker, Vollmer, von Offeln, Vorbecker, Voss, Voßhall,

Wächter, Walkenhorst, Weeke, Weenhorst, Wegener, Wellemeyer, Wellenbrinck, Werck, Werelincktorp, Wichmann (Wiegman, Wiegmann, Wiechmann), Wilkenhöner, Wissmann (Wisman), Wittbrod, Wittenbrock, Wöltke, Wörmann, Wulfmeyer,Wythuß, Willbränder (Willbrender, Willebrand)

Zum Limberg.

Ich werde die Liste immer dann updaten, wenn sich etwas Neues ergibt.

Sonntag, 13. Mai 2012

Stöbern in Jöllenbeck

Hier ist einmal ein dickes DANKE fällig - und zwar an die Herren Weitkamp und Wöhrmann, dank denen wir nun unter


auch online nach unseren Jöllenbecker Vorfahren suchen können. Da die eingestellten Daten aus den Jöllenbecker Kirchenbüchern stammen, können sie wohl als ziemlich verlässlich angesehen werden. Nach dem letzten Stand sollen alle Personen erfasst sein, die bis einschließlich 1784 geboren sind.

Ich gebe es zu, bei meinen Jöllenbecker Linien bin ich immer ein bisschen faul gewesen und habe sie auf die lange Bank geschoben (woher kommt eigentlich diese Redensart?). Nun konnte ich in einer knappen halben Stunde in mehreren Linien gleich ein bis drei Generationen hinzufügen. Gut, bis ich nicht selbst einen Blick in die Kirchenbücher geworfen habe, stehen diese Daten noch unter Vorbehalt, aber ich bin in diesem Fall optimistisch. Demnach werde ich die Liste der Nachnamen meiner Vorfahren in den nächsten Tagen wohl erweitern müssen, z.B.  um die Namen Wörmann, Lechtermann, Dreekmann, ...

Außerdem ist es doch immer wieder schön, wenn man die Bestätigung bekommt, dass man die Daten, die man schon gesammelt hat, richtig gelesen hat. Das Vier-Augen-Prinzip hat also auch in der Familienforschung seine Berechtigung.

Dienstag, 8. Mai 2012

Die Geschichte von Heinrich und Johanne

Darf ich vorstellen?


Dieser junge schnauzbärtige Mann ist mein Urgroßvater Heinrich August Sickendiek.

Heinrich wurde am 8. Februar 1892 in Hörste 11 geboren. Seine Eltern waren der Heuerling Heinrich Wilhelm Sickendiek und dessen Frau Marie Charlotte geb. Flagmeyer. Heinrich war ihr ältestes Kind. Als er am 21.02.1892 in Hörste getauft wurde, waren seine beiden Großväter seine Paten.

Heinrich wuchs mit seinen jüngeren Geschwistern in Hörste auf. Er wurde Bauarbeiter.

Am 9. Februar 1912, also genau einen Tag nach seinem 20. Geburtstag, heiratete er Johanne Marie Catharine Ahlemeyer aus Oldendorf. An Oldendorf erinnert in Halle heute im Grunde nur noch der Straßenname "Oldendorfer Straße" (früher "Viehstraße"); Oldendorf selbst ist ziemlich in Vergessenheit geraten. Johanne war zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit immerhin schon 25 Jahre alt. Vielleicht hätten die beiden nicht - oder zumindest nicht so schnell - geheiratet, wenn Johanne nicht schwanger gewesen wäre: Am 09.05.1912, auf den Tag genau drei Monate nach der Eheschließung, kam nämlich auch schon das erste Kind zur Welt: Eine Tochter namens Paula.

Ihr folgte am 13. Juli 1914 mein Großvater Wilhelm. Noch bevor Wilhelm drei Wochen alt war, brach der Erste Weltkrieg aus. Ich stelle mir vor, wie Heinrich und Johanne an seiner Wiege gestanden und sich einige Sorgen gemacht haben dürften, in was für eine Welt ihr Söhnchen denn da hineingeboren worden war. 

Wie sich herausstellen sollte, waren diese Sorgen berechtigt.

Das nächste, was ich von Heinrich weiß, ist, dass er am 11. September 1915 als Musketier in der Nähe von Wilna gefallen ist. Er war 23 Jahre alt. Sein Grab befindet sich in der Kriegsgräberstätte in Puoriai.

Das Foto oben ist im Original winzig und stammt aus einer Collage von Bildern aus der Heimatstube in Hörste, die die Gefallenen des Ersten Weltkriegs zeigt. Ich danke Herrn Rutz, der guten Seele der Heimatstube, dass ich es abfotografieren durfte.

Obwohl ich seit 1997 an meiner Familie forsche, hatte ich bis vor nicht allzu langer Zeit kein einziges Bild von Heinrich. Das mag auch daran liegen, dass Johanne, die sich ja mit nur 29 Jahren als Witwe mit zwei kleinen Kindern wiederfand, nach Heinrichs Tod wieder geheiratet hat. Allerdings hat sie sich mit ihrer Wiederheirat über 13 Jahre, nämlich bis Anfang 1929, Zeit gelassen.

Trotzdem war ich zunächst irritiert. Dieser schnauzbärtige Herr sollte tatsächlich mein Uropa sein?

Im ersten Moment konnte ich so gar keine Ähnlichkeit mit Wilhelm erkennen. Hatte ich den "falschen" Heinrich Sickendiek erwischt?

Zu Hause habe ich das Foto erst einmal auf meinen Rechner gezogen, den Bildausschnitt angepasst und so vergrößert, dass ich mir Heinrich zum ersten Mal genauer anschauen konnte. Was mich irritierte, war vor allem die Mundpartie mit dem dunklen Schnäuzer. Aus alten Fotos weiß ich, dass Wilhelm in diesem Alter eher hellere Haare hatte.

Alle Zweifel waren aber in dem Moment beseitigt, als ich die Mundpartie einfach mit der Hand zugehalten habe. Plötzlich guckte mich Wilhelm an!

In der Heimatstube fand ich noch ein zweites Foto, auf dem Heinrich zu sehen ist: 



Er war augenscheinlich Mitglied im Radfahrerverein "Einigkeit" Hörste, denn dies ist der Ausschnitt des betreffenden Gruppenfotos, dessen Entstehung laut Rückseite des Bildes auf die Jahre zwischen 1910 und 1914 geschätzt wird. Wenn man Heinrich so sieht, dann kann man wohl davon ausgehen, dass 1914 das realistischere Datum ist. Es wird also eines der letzten Fotos gewesen sein, auf denen Heinrich ohne Uniform zu sehen ist. 

Wenn ich an Heinrich denke, dann geht mir immer wieder dieselbe Frage im Kopf herum:  
Wie um Himmels Willen konnte es nur soweit kommen, dass dieser radfahrende junge Bauarbeiter, der nie großartig aus seinem Dorf herausgekommen ist, mit nur 23 Jahren einen bestimmt nicht schönen Tod sterben musste und in einem Grab in Litauen beerdigt wurde, anstatt zu Hause bei seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern zu sein?!

Wenn ich Heinrichs Geschichte schon gekannt hätte, als ich in der Schule war, dann hätte ich den Geschichtsunterricht vielleicht nicht so dröge gefunden...

Johanne hat Heinrich um 40 Jahre überlebt; trotzdem habe ich sie nicht mehr kennen gelernt. Wir haben uns um 18 Jahre verpasst. Es gibt einige Dinge, die ich sie gerne gefragt hätte.




Montag, 30. April 2012

Tod durch Windkraft

Eine der skurrilsten Todesursachen in meinem Stammbaum betrifft meinen Ur-Ur-Urgroßvater Johann Heinrich Gehring.

Er wurde am 20.07.1800 in Bleeke 33 (Häger) geboren und starb 80 Jahre später auch dort, und zwar am 28.09.1880.

Noch 1844, als seine erste Frau, meine Ur-Ur-Urgroßmutter Katharine Marie Wichmann aus Rotenhagen 12, von der Schwindsucht dahin gerafft wurde, wurde Johann Heinrich in den Kirchenbüchern der Wertheraner Landgemeinden als Spinnradmacher geführt. Hätte er es dabei belassen, hätte er sein Leben aller Wahrscheinlichkeit nach anders beendet: Er wurde "vom Windmühlenflügel gefaßt" - und zwar von dem seiner eigenen Mühle, die er während seiner zweiten Ehe mit Friederike Wilhelmine Niedergassel gebaut hatte.



Wie man sieht: Es handelte sich um einen sog. "Erdholländer";  die Flügel der Mühle endeten ungefähr in Kopfhöhe. Man kann sich also ungefähr vorstellen, wie der Unfall abgelaufen ist.

Bei der Vorstellung muss es zunächst auch bleiben, denn ich habe bis jetzt keine weiteren Informationen über den genauen Hergang finden können. Zwar gibt es im Stadtarchiv in Werther ein Akte, in der die jeweiligen Unfälle erfasst wurden, aber von Johann Heinrich Gehring ist darin keine Rede. Es ist also unklar, ob Johann Heinrich sofort tot war oder ob er erst einige Zeit später seinen Verletzungen erlegen ist.

Was man dagegen aus seiner Todesursache folgern kann, ist, dass Johann Heinrich mit 80 Jahren immerhin noch in der Lage war, in der Mühle zumindest nach dem Rechten zu sehen, denn sonst hätte er wohl keinen Grund gehabt, den wenn auch nur kurzen Weg vom Wohnhaus zur Mühle hinüberzugehen. Sein jüngster Sohn Johann Friedrich (geb. 1843), der die Mühle nach Johann Heinrichs Tod weiterführte, dürfte auch damals schon dort gearbeitet haben, was ich daraus schließe, dass dessen Kinder allesamt auch in Bleeke 33 zur Welt kamen. Darunter war auch mein Urgroßvater Friedrich Wilhelm August Gehring, der die Mühle schließlich in dritter Generation weiterführte. Er wurde am 26.10.1880, also auf den Tag genau vier Wochen nach dem Tod seines Großvaters, geboren.

Heute ist die Mühle nicht mehr in Betrieb. Teile des Mühlenkörpers stehen noch, aber die Wucht der Flügel lässt sich nur noch erahnen.




Donnerstag, 26. April 2012

Einmal über'n Berg...

... war wohl leichter gesagt als getan, jedenfalls dann, wenn es darum geht, den Teutoburger Wald zu überqueren und man aus Halle bzw. Werther kam.

Beide Stadtkerne liegen und lagen nur rund 5 km voneinander entfernt. Trotzdem scheint es zumindest in familiärer Hinsicht nur relativ wenige Verbindungen zwischen den beiden Städten gegeben zu haben. Ich frage mich nun, ob es wirklich der beschwerliche Weg über den Teuto war, der hier Ehen verhinderte, oder ob es schon vor 200 Jahren diese "Liebe Deinen Feind"-Attitüde gab, die man ja auch heute noch ab und an findet. Für mich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Wertheraner eher Richtung Wallenbrück, Spenge, Neuenkirchen, Dornberg oder Jöllenbeck geheiratet haben, während ich "verschollene" Haller eher in Hörste, Versmold oder Brockhagen vermuten würde.

Natürlich, es gibt Ausnahmen. Bei diesen Ausnahmen fällt wiederum auf, dass es oft genug die Frauen waren, die "über den Berg" heirateten. Wenn ein Mann den beschwerlichen Weg auf sich nahm, dann meist, weil er als älterer Sohn den Hof der Eltern nicht übernehmen konnte und die Möglichkeit bestand, per Einheirat in einen anderen Hof um ein Dasein als Heuerling herumzukommen.

Wenn ich die Kirchenbücher von Halle durchsehe, suche ich immer nach Einträgen, die Wertheraner betreffen, und umgekehrt. Ab und an wird man fündig. Dann wird aus Fräulein Haversiek aus der Wallenbrücker Mark die Colona Rodenbrock aus Hesseln, oder aus Fräulein Trebbe aus Isingdorf die Colona Düfelsiek in Ascheloh 3. Andererseits wurde aus Herrn Meyer zum Gottesberge aus Isingdorf der Colon Künsemöller in Künsebeck, und aus Jost Hapke der Colon Groppe.

Ich stelle daher die ketzerische These auf: Wenn es sich wirtschaftlich lohnte, dann heiratete man auch schon mal "über'n Berg". Ansonsten ließ man es wohl lieber bleiben. Dies hatte natürlich einen großen Vorteil: Man musste sich nicht streitenn, ob es nun "proppevoll" oder "proppenvoll" heißt...

Johann Friedrich Schulze

Ein toter Punkt, über den ich wahrscheinlich nie hinwegkommen werde, ist die Geburt meines direkten Vorfahren Johann Friedrich Schulze.

Johann Friedrich war Heuerling und Schneider und starb am 26.02.1855 in Ascheloh 10 an Altersschwäche. Sein Alter ist in seinem Sterbeeintrag im Haller Kirchenbuch mit 80 Jahren angegeben, so dass er entweder 1774 oder 1775 geboren wurde. Leider beschränkt sich der Eintrag darauf, dass Johann Friedrich "aus dem Waldeckschen" stammte.

Das sind die Momente, in denen man sich Vorfahren mit sehr speziellen Nachnamen wünscht. "Schulze" gehört leider nun so gar nicht dazu.

Den ersten Hinweis auf Johann Friedrich finde ich in seinem Heiratseintrag vom 20.09.1800. Auch bei den Paten seiner Kinder habe ich bis jetzt noch keinen Hinweis auf die weitere "Schulze"-Linie gefunden.

Wenn einem von Ihnen also ein Johann Friedrich Schulze, der um 1775 im Waldeckschen geboren wurde, "abhanden gekommen" ist, dann lassen Sie es mich bitte wissen...

Die Herkströter-Schwestern

Einer meiner Ahnenschwundfälle betrifft die Familie Herkströter aus Amshausen, das im 18. und 19. Jahrhundert ja noch zu Halle gehörte.

Caspar Henrich Herkströter (*1743) und seine Frau Catharina Elsabein Wissmann (*1750) hatten zumindest acht Kinder, von denen ich weiß. Darunter waren die beiden Töchter Marie Elsabein (*16.06.1777) und Margarethe Elsabein (*28.08.1780). Margarethe Elsabein hatte übrigens auch noch eine Zwillingsschwester, Marie Elisabeth, die 1804 in Halle Jobst Henrich Küthe heiratete. Bemerkenswert in dieser Familie ist auch die besonders geringe Kindersterblichkeit.

Am 20.09.1800 heiratete Margarethe Elsabein in Halle Johann Friedrich Schulze. Am 11.03.1814 wurde ihr Sohn Zacharias Schulze geboren.

Marie Elsabein heiratete ein paar Jahre später als ihre kleine Schwester; sie schloss am 27.10.1810 mit Peter Heinrich Kleine Kindermann die Ehe. Mit der Eheschließung haben sich die beiden nicht gerade beeilt, denn schon am 21.12.1810, also genau 25 Tage nach der Hochzeit, kam schon ihre Tochter Catharine Marie Kindermann zur Welt.

Catharine Marie zog es zunächst nach Werther, wo sie am  den erst 19jährigen Heuerling Caspar Henrich Niermann heiratete. Die Ehe dauerte aber nicht lange - Caspar Henrich starb mit nicht einmal 25 Jahren. Seine junge Witwe kehrte über den Teuto ins Kirchspiel Halle zurück, um dort am 07.10.1843 noch einmal zu heiraten - und zwar keinen anderen als Zacharias Schulze, ihren Cousin ersten Grades. Wir erinnern uns: Die Mütter der beiden waren Schwestern.

Zacharias und Catharine Marie bekamen unter anderem eine Tochter namens Catharine Caroline Schulze (*28.02.1846 in Ascheloh 2). Sie wurde meine Ur-Urgroßmutter.

In der katholischen Kirche brauchte man ja nun einen Dispens, um überhaupt einen Cousin ersten Grades ehelichen zu können. In der evangelischen Kirche habe ich dazu bis jetzt nichts gefunden. Gibt es hier eine vergleichbare Regelung? Oder bestanden hier kirchenrechtlich keine Bedenken?

Es ist nicht davon auszugehen, dass den Beteiligten ihre familiäre Konstellation unbekannt war, denn zum Zeitpunkt der Eheschließung waren beide Mütter (bzw. Tanten!) und beide Väter (bzw. Onkel) noch am Leben. Margarethe Elsabein starb am 07.12.1846 an der Wassersucht, ihre große Schwester Marie Elsabein am 25.02.1849 an der Schwindsucht.



Montag, 16. April 2012

Liste der Nachnamen meiner direkten Vorfahren

Hier eine Liste der Nachnamen meiner direkten Vorfahren (teilweise mit abweichender Schreibweise und ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Abecke, Ahlemeier (Ahlemeyer, Alemeier), Ahlewelt (Aleweld, Alleweld), Althoff, Auf dem Holze, Auf der Heide (Aufderheide)

Barlemeyer (Barlmeyer), Baum, Beckmann, Bergmann, Biermann, Birkmann, Blank, Böggemeyer, (Bogmeyer), Brinkmann, Brüggenkoch, Brune, Buschmann

Castrup, Covert, Cronsbein (Kronsbein)

Dammann (Damman), Dammschröder, Deppermann, Detreinck (Detering), Dickenhorst, Dicke-Wentrup, Dickhake (Diekhacke), Dieckmannskamp, Doet, Dröge, Dücker (Düker), Düvelsieck (Düvelsick)

Eggeringhaus, Eggert, Elbracht (Ellebracht), Ellerbrock (Ellerbrok), Engelbracht (Engelbrecht), Engeling, Eppe, Esdar (Esser), Esselmann, Evering

Fammer (FIemer, im Fenne, Vemmer), Fenckinghaus (Funkhus, Venckhaus, Venkhaus, Venghaus),
Flachmeyer (Flagmeyer), Flandermeyer, Flotman, Furm Brocke (Furm Broke), Fromme, Fronemann, Frönning, Fulsieck

Gehring (Gering), Gerling (Gelig), Godt (Gott), Gräfe, Grefing (Grewing), Greve, Groppe, Grünkemeyer

Habighorst, Hagedorn, Hageresch, Hagmeister, Hanfgarn, Hanneforth (Hannefarth), Hapke (Habke),
Harstromberg, Hartmann, Haselhorst, Hauffe, Haverkamp, Haversiek (Haversieck), Heermann,
Heidemann, Heidland, Heining, Heitlage, Heitmann, Helman, Herkströter, Holland, Hollmann Holste, Holve (Hotho), Horstmann, Hüllinghorst (Hülinghorst), Humpe, Hunger

Im Dieke (Imdieke)

Johannsmann (Johanningsmann), Jückemöller, Junge Wentrup (Junge-Wentrup), Junging

Kamp (Kampen), Kindermann, Klack, Kleine Astroth (Kleineastroth), Knipmejer (Knipmeyer), Knuffinke (Knufinke), Kölckebeck (Kölkebeck, Kolckebecke, Kölckebecke), König, Kötter, Kroos, Kühl, Kuhlmann, Künsemöller, Kunken,

Linnert, Loddeweg, Lohman (Lohmann), Lülff, Lünstroth, Lürmann, Lütkebohl, Luttermann,

Maas, Maßman, Meier (Meyer), Meier im Hagen, Meyer zu Bargholz, Meyer zum Gottesberg, Meyer zu Jerrendorf, Meyer zu Lenzinghausen, Meyer zu Rhaden, Meyer zu Wendischhoff, Meynardt (Meyners), Möller (Müller), Möllmann, Mönkemöller, Moring,

Nagel, Nedderschelp, Niedermeyer, Niederwittler, Niemeier, Nolte (Nolting),

Oberfahrenhorst, Oelman, Ohmensyk (Omansiek), Ortmeyer,

Panhorst, Peters, Piel, Pielsticker, Pilgrim, Plessner, Plumpe, Pott, Potthoff, Prange,

Quest,

Rackmann, Ramhorst, Reckert, Reckmann, Redecker, Reiersloh, Rodenbrock, Rohde, Ronsiek, Rürup (Rudorf), Ruschhaupt, Sahrhage (Sarhage), Schleiff, Schlüpmann, Schmidt, Schneidermann, Schröder, Schürmann, Schulte, Schulze, Schumacher, Schütter, Schweine, Schwentker (Schwencker, Schwenker), Schweppe, Seywöster, Sickendiek (Siekendiek, Sickendick, Sickendieck), Sommer, Speckmann, Spielmann (Spellmann), Steimker, Stieghorst (Stichhorst), Stratmann, Strothmann (Strodtman, Strotmann), Strüve, Sudbrack,

Tellighorst, Temming, Thor Kollhorst (Kollhorst), Thorspecken (Torspecken), Torlümke (thor Lümkehof, Thorlümke, Thorlümpke), Törner, Torweihe, Trebbe, Tremper, Tubbeing, Txhorn, Twelker,

Vahrenhorst, Varthmann, Voet, Voged (Vogt), Völcker, Vollmer, von Offeln, Vorbecker, Voss, Voßhall,

Wächter, Walkenhorst, Weeke, Weenhorst, Wegener, Wellemeyer, Wellenbrinck, Werck, Werelincktorp, Wichmann (Wiegman, Wiegmann, Wiechmann), Wissmann (Wisman), Wittbrod, Wittenbrock, Wöltke, Wulfmeyer,

Zum Limberg.

Ich werde die Liste immer dann updaten, wenn sich etwas Neues ergibt.

Wieso, weshalb, warum?

Ich habe 1996 durch einen bloßen Zufall angefangen, nach meinen Vorfahren zu forschen. Seitdem bin ich dabei, sämtliche Zweige meiner Familie auszukundschaften - ich könnte mich nie auf nur eine oder auf zwei Linien beschränken, wer weiß, was mir sonst entginge?

Mich interessieren nicht nur die bloßen Daten. Generell möchte ich so viel wie möglich über jeden einzelnen meiner Vorfahren herausfinden. Ich möchte wissen, wie sie lebten, wie ihr Alltag aussah und wie sich die große Geschichte vielleicht in ihren kleinen Geschichten wiederfindet.

Wie der Name dieses Blogs schon sagt: Die meisten dieser Geschichten spielen hier in Ostwestfalen. Die zahlenmäßig meisten Vorfahren kamen aus dem Altkreis Halle (Westf.) und bestimmten Ortsteilen von Bielefeld, zum Beispiel Jöllenbeck und Dornberg. Andere Linien führen mich nach Niedersachsen (insbesondere nach Melle), nach Sachsen-Anhalt und nach Brandenburg. Bei den Berufen meiner Vorfahren geht es ebenfalls ziemlich querbeet: Vom Colon über Schneider, Heuerlinge, Maurermeister, Müller, Spinnrad- und Schuhmacher bis zum Vogt ist alles dabei.

Wenn Sie Verbindungen zu Ihrer Familie erkennen oder vermuten, dann lassen Sie es mich wissen!