Mittwoch, 14. Februar 2024

Eine gute Fehlanzeige

Im Stadtarchiv hier in Halle gibt es eine Mitgliederkartei der NSDAP von 1938. In dieser Kartei findet man zumindest die Mitglieder, die in Halle-Stadt und Oldendorf gewohnt haben; die anderen Ortsteile aus dem heutigen Stadtgebiet sind nicht dabei, weil sie damals ja noch nicht eingemeindet waren (bei Oldendorf war das am 01.10.1938 passiert). 

Wenn man solche Quellen hat, dann sollte man sie auch nutzen. Deshalb hier eine Zwischenmeldung aus dem Stadtarchiv: 

Keine Sickendieks, keine Hauffes, keine Ortmeyers. 

Auch nicht in den anderen phonetischen Schreibweisen. 

Ich kann mir nicht helfen, aber ich war doch ein bisschen erleichtert, obwohl ich mich ja nun wirklich nicht für das Handeln meiner Großeltern und Urgroßeltern in der Nazizeit verantwortlich fühle. Eher dafür, dass wir nicht wieder in die Lage kommen, in der sie damals waren. 

Dennoch, eine Gewähr dafür, dass meine Vorfahren nicht das damalige Regime in irgendeiner Art und Weise unterstützt haben, ist das Fehlen in der Kartei nicht. Sie könnten außerdem ja auch nach 1938 noch eingetreten sein. Aber es ist immerhin etwas. 

Wie Katja Kosubek, unsere Stadtarchivarin, so treffend anmerkte: 

"So kann "Fehlanzeige" auch eine gute Nachricht sein."  

Samstag, 3. Februar 2024

Die Wikingerin in mir

MyHeritage hat mir inzwischen auch meine DNA-Ergebnisse zukommen lassen: 


Ich bin zu immerhin 8,2 % skandinavisch! 

Da war ich dann doch ein bisschen überrascht... wo die wohl herkommen? Ich habe bis jetzt jedenfalls keine familiäre Verbindung nach Skandinavien gefunden... so gar nicht. 

Hmmm. Die Schweden sind im 30jährigen Krieg bis nach Ostwestfalen gekommen, oder? Aber kann das heute noch 8,2 % ausmachen...? 

Wer weiß. Ich kann mir diesen nicht unwesentlichen Anteil jedenfalls nicht erklären. Aber vielleicht liefert er eine Erklärung dafür, dass ich mal blond war, bevor ich ins Straßenköterfarbene nachdunkelte, das nun immer mehr von einzelnen grauen Haare (oder in geschönt: platin) durchzogen wird.

Na ja, Nord- und Westeuropäerin mit ich mit den restlichen 91,2 %. Und wenn man sich den kleinsten der lila Kreise etwas genauer anguckt, was liegt dann da in der Mitte? 


Genau. 

Bielefeld. Meine Geburtsstadt...

Ich bin ja sowas von... nicht exotisch.

 

Samstag, 20. Januar 2024

Vorfahrenlisten

Während ich noch immer auf die Ergebnisse meines DNA-Tests warte (anvisiert waren sie ja für den 18.01.24, also vorgestern...), dachte ich mir, dass ich die "freie" Zeit ja auch mit etwas Sinnvollem verbringen kann. Ich habe also angefangen, die Vorfahrenlisten hier auf diesen Seiten weiter zu ergänzen, denn sie sind ja noch lange nicht vollständig. 

Ja, ich weiß, vollständig werden sie nie sein. 

Angefangen habe ich mit den Vorfahren meiner Großmutter Martha ("Meine Vorfahren IV"), und dann habe ich die Seite gewechselt und beim Familienforschungsmuffel weitergemacht ("Die Schwieger-Sippe"). Bei beiden bin ich noch nicht fertig, denn machen wir uns nichts vor - es ist einfach eine doofe Tipperei, die mir nicht immer so viel Spass macht. 

Trotzdem - ich will mal zusehen, dass ich hier ein bisschen mehr in die Pötte komme und mehr Informationen einstelle. Wenn ich schon bei den einschlägigen Anbietern keinen Stammbaum einstelle, dann kann ich das vielleicht auf dem diesem Wege etwas ausgleichen...  

Mittwoch, 17. Januar 2024

Zu 0,8 % Orientale...

... ist der Familienforschungsmuffel, wenn es nach seiner DNA geht. Das sagt zumindest MyHeritage. 

Ich war ja doch ein bisschen baff. Wie konnte mir mein Göttergatte das während der letzten knapp 28,5 Jahre nur verschweigen...? 

 

Na ja, wenn man den Schieber bei der Zuverlässigkeit der ethnischen Gruppen auf "mittel" setzt, dann sind die 0,8 % auch schon wieder verschwunden. Schade, vielleicht hätte sich ja in seiner Kuckelkorn-Linie eine entsprechende Überraschung gefunden. ;-)

Andererseits, vielleicht findet sie sich ja doch noch...? Wenn ich als Forscherin eines gelernt habe, dann das, dass man niemals nie sagen sollte. Ich arbeite da lieber mit Wahrscheinlichkeiten. Sagen wir also: Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass mein Mann orientalische Vorfahren hatte, für äußerst gering. Aber wie kommt diese Zahl dann überhaupt zustande? Ich glaube, ich muss mich da noch ein bisschen mehr in diese DNA-Sache reinfuchsen. 

Was ich mir dagegen erklären kann, ist der hohe Prozentsatz an englischer Übereinstimmung. Die Erklärung dafür - oder zumindest ihren Anfang - kann man auf dem Wandteppich von Bayeux finden, den sich der Familienforschungsmuffel vor ein paar Jahren auch schon einmal angucken musste, nachdem ihn die Parkplatzsuche in dieser schnuckeligen Altstadt mit ihren engen Sträßchen schon einige Nerven gekostet hatte. Und dass sich Engländer mit Schotten, Walisern und Iren kreuzen, ist ja auch nachvollziehbar. 

Aber Orientale?

Soweit ich es bis jetzt nachvollziehen kann, gibt es überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür. 

Andererseits finde ich es aber hochinteressant, wo sich die drei Haupt-Übereinstimmungsregionen befinden: Emsland, Niederlande, Dreiländereck. Bis jetzt stimmt das mit meinen Forschungen ziemlich überein. Könnte also sein, dass ich noch auf mehr Verbindungen nach Holland stoße. Nur die Theorie mit den französischen Wurzeln ist ein bisschen in den Hintergrund gerückt, wenn auch nicht ausgeschlossen. Wenn ich mal ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann liegen diese ominösen Kreise noch nichtmal in Wallonien...

 

Montag, 1. Januar 2024

2024 - und kein Plan...

Irgendwie vergeht die Zeit immer schneller, oder täuscht das...? 

Wir für unseren Teil sind angenehm unspektakulär ins neue Jahr gerutscht, was angesichts der Tatsache, dass ich mir zur Abwechslung mal wieder eine klassische Erkältung gegönnt habe, auch ganz gut war. Aber so ganz ohne den schönen heidnischen Brauch, die bösen Geister des alten Jahres mit ein paar Feuerwerksbatterien zu verscheuchen, ging es dann doch nicht. Ja, ich weiß, ist unvernünftig, umweltschädlich und nicht gut für Hunde, aber einmal im Jahr finde ich es für eine Viertelstunde in Ordnung, solange man nur senkrecht in die Luft zielt und nicht auf andere Menschen. 

(Und der Kölner Dom steht auch noch. Da hatte ich mir ja schon ein paar Sorgen gemacht, denn ich nehme nicht an, dass die komplette Menschheit um Mitternacht mit einem Schlag  friedlich geworden ist...)

Ich habe mir gerade meine To-Do-Liste für 2023 noch einmal angeguckt. Einiges davon habe ich umgesetzt, anderes nicht, und der Rest ist immer noch irgendwie in Arbeit. Mir war von Anfang an klar, dass das eine ehrgeizige Liste war, aber womit ich nicht gerechnet hatte: Sie hat mich doch - zumindest gefühlt - unter Druck gesetzt. Ich habe mich immer öfter dabei erwischt, dass ich so etwas dachte wie, "Du musst aber noch...". Nee, muss ich nicht. Die Welt geht nicht unter, nur weil ich abends nicht über meiner Forschung sitze. 

Andererseits habe ich auch durch puren Zufall einige andere Dinge herausgefunden, die überhaupt nicht auf meiner Liste gestanden haben. Ich war also nicht so unproduktiv, wie man meinen könnte. Im Gegenteil! Es ist vielmehr so, dass die Forschung selbst manchmal der Weg ist und man nie weiß, was sich hinter der nächsten Weggabelung noch so alles versteckt.

Deshalb bin ich für 2024 zu einem Schluss gekommen: Keine To-Do-Liste für dieses Jahr! Obwohl - die Geburten von 1913 möchte ich schon in Werthers Gedächtnis einarbeiten...  das ist aber auch der einzige Punkt, den ich festmachen wollen würde. Alles andere lasse ich auf mich zukommen. Um des lieben Seelenfriedens willen, denn ich glaube, so angespannt wie wir im Moment alle sind, können wir alle etwas davon gebrauchen. 

Der Plan für 2024 lautet also: Kein Plan. Das gilt sowohl für das Forschen als auch für das Bloggen. Ich werde beides nicht lassen können, dafür mache ich beides viel zu gerne. Man wird hier also auch trotzdem noch regelmäßig etwas von mir hören, aber nicht auf Teufel komm' raus. Ich bin schon selbst gespannt, was dabei rauskommt. Also bleibt mir nur noch eins zu sagen:

Allen ein fröhliches und friedliches neues Jahr 2024!