Samstag, 20. Juni 2015

Mein allerliebstes Erbstück

Wenn es nach den typischen Klischees ginge, dann müsste es eigentlich ein Schmuckstück sein. Ein Ring, eine Kette, zumindest aber doch eine Brosche...

Nein, bei mir nicht. Vielleicht bin ich da etwas pragmatischer? Mein Lieblingserbstück ist nämlich das hier:


Ja genau - es ist ein Papierkorb! 

Dieser Papierkorb steht heute bei mir im Büro unter meinem Schreibtisch. Ich benutze ihn gerne, täglich und ausgiebig... 

Ich weiß nicht genau, wie alt er ist, aber er hat schon bei meinem Opa Schwentker (den ich ja nie kennengelernt habe, weil er schon 1966 gestorben ist) in dessen Büro unter dessen Schreibtisch gestanden. Später, bis ungefähr 1980, hat ihn dann mein Vater benutzt. Als ich alt genug war, einen eigenen Schreibtisch zu brauchen und vor allem auch zu wollen, habe ich ihn dann bekommen, weil er eben gerade da war.

Und "da" ist er immer noch, obwohl meine Schreibtische in den letzten 30+ Jahren öfter mal gewechselt haben. Er war da, als ich für die Schule lernte und verzweifelt (und oft genug vergeblich) versuchte herauszufinden, was meine Mathelehrer von mir hören wollten. Er war da als ich im Studium für meine Klausuren büffelte und auf die Schnelle gerade noch eine 20seitige Hausarbeit einreichen musste, weil ich die Semesterferien ein bisschen zu sehr genossen hatte. Er war da, als ich in meiner Referendarzeit für mein zweites Staatsexamen lernte und er stand auch parat, als ich wegen eines verflixt schmerzhaften Bänderanrisses (seitdem meide ich hohe Bürgersteige) öfter mal meinen Fuß hochlegen musste...

Und auch in den knapp zwölf Jahren meiner Selbstständigkeit ist er mein treuer Begleiter, der mich im Arbeitsalltag ungemein entlastet,  indem er den ganzen überflüssigen Papierkram, den ich ihm immer wieder in rauhen Mengen zumute, widerspruchslos schluckt. 





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