Freitag, 16. Oktober 2020

Die A.-H.-Straße ... und mein Widerwille

Das ist der Haken, wenn man in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts unterwegs ist - man stolpert über unschön veränderte Straßennamen. Da wurde in Werther zum Beispiel aus der Bielefelder Straße die A.-H.-Straße, benannt nach der Person, die sich seinerzeit als "Führer" feiern ließ, in Wirklichkeit aber nichts anderes war als ein Verbrecher. Die Schloßstraße wurde nach dem Medikamentenabhängigen mit den Fantasieuniformen benannt, warum auch immer. 

Die (Alte) Bielefelder Straße (Quelle: www.geschichtsportal-werther.de)

Und nun sitze ich hier und frage mich, wie ich das in Werthers Gedächtnis verarbeiten soll, denn nach den "dunklen Zeiten" wurden die betreffenden Straßen ja ziemlich schnell wieder in ihre ursprünglichen Namen unbenannt. Komplett ignorieren kann ich diese zwölf Jahre aber nun auch nicht; zumindest habe ich das Gefühl, dass das der Geschichte nicht gerecht werden würde. Ich denke mal, dass ich den eigentlichen (= ursprünglichen und dann wieder eingeführten) Straßennamen verwenden und den anderen in Klammern setzen werde. 

Trotzdem, beim Abpinnen aus den Registern sitze ich da und habe schon einen richtig körperlich spürbaren Widerwillen, diese Straßennamen auszuschreiben. Meine Hand will die vollen Namen einfach nicht aufs Papier bringen... und tippen will ich sie eigentlich auch nicht. 

Ich habe mich also entschlossen, es zu lassen, und mit Abkürzungen zu arbeiten. AH und HG. Wenigstens hat man die Ravensberger Straße, die gefühlt am "bewohntesten" war, Ravensberger Straße sein lassen - das erleichtert mir das Leben schon mal ungemein. 

Da fällt mir ein: Falls ich irgendwann mal Halle (Westf.) in Angriff nehmen sollte, stünde ich da aber vor einem neuen Problem - hier in Halle hatten wir ausgerechnet die "Straße der SA"... 

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