Dienstag, 26. Januar 2016

Zeitunglesen bildet - und lässt den Stammbaum wachsen...

Woran merkt man, dass man aus einer Kleinstadt kommt? Man liest in der Zeitung als erstes die Todesanzeigen, um zu gucken, ob jemand dabei ist, den man kannte (obwohl man ja oft schon vorher per Gerüchteküche gehört hatte, wenn jemand gestorben war). Das ist so eine Angewohnheit, die ich auch bei mir feststellen muss und die ich auch wohl nicht mehr loswerde...

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich als kleines Mädchen in Werther in unserer Küche saß und am Küchentisch die Todesanzeigen durchguckte. Ich war jedes Mal wieder fasziniert, wenn jemand noch im 19. Jahrhundert geboren war, denn das kam mir so unheimlich weit weg vor...

Auch heute noch lese die Todesanzeigen zuerst. Nicht aus Sensationsgier, bestimmt nicht. Aber aus alter Gewohnheit. Und ab und an stolpere ich auch mal über einen Namen, bei dem ich mir denke: "Halt, stop, den habe ich im Stammbaum!" So auch heute wieder. Die klassischen Wertheraner Namen fallen mir eben immer noch besonders ins Auge.

Wenn man Glück hat, dann kann man dem Stammbaum auch gleich noch ein paar Personen hinzufügen: "Ach, die Tochter hat inzwischen geheiratet? Oh, und schon vier Kinder?" Wobei man bei den Patchwork-Familien natürlich aufpassen muss, dass man die Kinder auch richtig zuordnet.

Zeitungen helfen aber nicht nur bei den aktuellen Sterbefällen. Sie können auch nützlich sein, wenn man Sterbefälle sucht, die schon ein paar Jährchen her sind, vor allem, wenn die 30-Jahres-Frist noch nicht um ist und man deshalb im Personenstandsarchiv (noch) nicht fündig wird. Ähnliches gilt, wenn man weiß, dass der denjenige "irgendwo hier in der Ecke" gestorben ist, man aber nicht genau weiß, wo. Die Zeiten, in denen man üblicherweise zu Hause starb, sind vorbei. Wer im Krankenhaus oder im Hospiz seinen letzten Atemzug holt, der wird eben am Standesamt des Sterbeortes registriert und nicht dort, wo er vielleicht sogar den Großteil seines Lebens verbracht hat. Die Wahrscheinlichkeit, eine Todesanzeige zu finden, ist ungleich höher.

Wenn ich heute einen mit mir verwandten Namen in einer Anzeige lese, dann hebe ich mir tatsächlich die Anzeige auf, auch wenn ich die Person noch nicht genau zuordnen kann. Man weiß ja nie, wann sich die Teile des Puzzles zusammenfügen.

Für diejenigen, die in den letzten paar Jahren gestorben sind (oder auch gestorben sein könnten), nutze ich durchaus das Netz. Bei nw-trauer.de kann man zum Beispiel die Todesanzeigen aus Ostwestfalen kostenlos abrufen, die in den letzten fünf Jahren in der NW erschienen sind. Das sind natürlich längst nicht alle Sterbefälle, aber immerhin ein Anfang.

Was die Jahre davor angeht, so habe ich schon einige Stunden in Archiven zugebracht und einfach mal auf gut Glück die Lokalausgaben der Zeitungen durchgeguckt. Das waren eigentlich immer ziemlich ertragreiche Stunden: Neben Todesanzeigen bietet die Lokalberichterstattung ja noch soviel mehr! Vor allem natürlich Artikel über Goldene und Diamantene Hochzeiten und hohe runde Geburtstage... dann muss man zwar meist mit dem Satz leben, dass das "Jubelpaar" oder die "Jubilarin" (Ostwestfalen "jubeln" ja eigentlich eher selten bis gar nicht, oder?) natürlich immer noch jeden Tag die gerade berichtende Lokalzeitung liest, aber auch darüber hinaus findet sich so manche interessante Information, die den Lebenslauf der Person dann wieder ein bisschen verdichtet. Ich finde es immer wieder herrlich, wenn ich ein wenig Exzentrizität entdecke...

Inzwischen haben sich meine Zeitungslesegewohnheiten aber trotzdem ein bisschen verändert. Den überörtlichen Teil lese ich im Grunde gar nicht mehr, denn da gibt es ja andere und schnellere Informationsquellen. Den örtlichen Teil lese ich aber immer noch... von hinten nach vorne.

Manche Dinge ändern sich eben doch nicht.




Samstag, 16. Januar 2016

Neulich vorm Arbeitskreistreffen...



Da komme ich in die Lokation, in der unser AK-Treffen nun schon seit ein paar Jahren stattfindet, und gucke mich etwas suchend um. In welchem Raum sind wir denn heute?

Die (anscheinend noch ziemlich neue) Bedienung hinter dem Tresen fängt meinen Blick auf: "Geologie"?

Ich nicke nur. Geht schon in Ordnung...

Dienstag, 5. Januar 2016

Schnee am Katharinenstollen

Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, dass wir das Mundloch des Katharinenstollens direkt neben unserem Haus haben?

Ja, auch in Ostwestfalen wurde mal Steinkohle abgebaut. Wirklich gelohnt hat es sich zumindest hier aber nicht.


Aber gerade im Schnee sieht der Stollen wieder richtig nostalgisch aus...