Vor einem Jahr habe ich geplant, keine Pläne zu haben. Und was ist passiert? Ich habe mich irgendwie verheddert, oder zumindest ist das das Gefühl, das ich habe, wenn ich so an die letzten zwölf Monate denke, jedenfalls im genealogischen Sinn. Ich habe mal hier geforscht und mal da, mal hier ein bisschen editiert und mal da ein bisschen transkribiert. Und ab und zu mal zugehört und zugeliefert. Aber insgesamt? Nee, so richtig rund fühlt sich das nicht an.
Was kann also das einzige logische Fazit sein (außer, dass ich vielleicht ein kleines bisschen neurotisch bin, wenn um Genealogie geht)?
Richtig.
Ein Plan!
Es gibt wieder einen für 2025. Here we go:
1. Werthers Gedächtnis zu Ende digitalisieren.
Ein paar Buchstaben sind noch übrig. Und dann war da noch die Tatsache, dass mir einer dieser dicken schwarzen Ordner runtergefallen ist, während er offen war, und sich ungefähr 350 Blätter über den Fußboden unseres Wohnzimmers verteilt haben. Nicht, dass hier je etwas wegkommen würde (eher im Gegenteil), aber so richtig in der richtigen Reihenfolge sind diese 350 Blätter nicht mehr. Falls sich noch jemand an die Simpsons-Folge erinnert, in der Bart die Memoiren von George H. W. Bush durcheinanderwirbelt... genau so.
2. Die Schwartz-Kuckelkorn-Linie weiter erforschen.
Der kleine Aststummel im Stammbaum des Familienforschungsmuffels. Ich kann's gar nicht mehr mit ansehen. Irgendwas muss da passieren. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie ich es anstelle, aber irgendwie wird's schon gehen. Und mit ein bisschen Glück stellt Matricula ja auch mal die richtigen Kirchenbücher online... sonst muss ich mir was einfallen lassen.
3. Einen Vortrag beim Westfälischen Genealogentag hören.
Ich weiß zwar noch nicht, welche Vorträge es gibt, aber irgendwas Interessantes ist eigentlich immer dabei.
4. Die Geburten von 1914 in Werthers Gedächtnis einarbeiten.
Die von 1913 waren dieses Jahr dran, und nun folgt logischerweise... genau. Ein bisschen Kontinuität muss sein.
5. Die Wertheraner Opferliste des Zweiten Weltkriegs soweit wie möglich vervollständigen.
Diese Liste ist jetzt schon lang, und sie wird noch um einiges länger werden. 2025 ist diese Katastrophe der Menschheit 80 Jahre her. Wenn das nicht ein Anlass ist, sich nochmal mit dieser Liste auseinanderzusetzen, was dann?
6. Die Haller Meldekartei checken.
Und da werde ich dann vor allem zwei Namen suchen: Sickendiek und Ortmeyer. Vor allem meine Großeltern (aber auch meine Urgroßeltern) sind ziemlich oft innerhalb von Halle umgezogen. Wäre schon schön, wenn ich die Daten etwas genauer hinkriegen könnte.
7. Meine Ancestry-Ergebnisse mit denen von MyHeritage vergleichen.
Was natürlich voraussetzt, dass sie irgendwann mal bei mir ankommen. Gucken wir mal, wo die Unterschiede sind. Und ob ich Entschuldigungen für meine zahlreichen Macken finde, die gerne als Anflüge von Exzentrik zu kaschieren versuche.
8. Mir die Hörster Kirche von innen angucken.
Das ist eigentlich ein schlechter Scherz: Ich wohne gerade mal 10 Minuten mit dem Auto von dort entfernt, wo mein Großvater mütterlicherseits getauft wurde und wo viele meiner Vorfahren vor dem Traualtar gestanden haben. Von außen kenne ich die Kirche, aber ich war noch nie! drin. Zeit, das mal zu ändern. Am besten außerhalb eines Gottesdienstes. Ich muss mal checken, ob es da eine Offene Kirche gibt.
9. Meine handschriftlichen Notizen in Werthers Gedächtnis einarbeiten.
Also die, die nicht in den dicken schwarzen Ordnern darauf warten, sondern die anderen. Die in den DIN/A-5-Ringbüchern, die so schön handlich sind.
10. Meine Stammbaum-Forschungen in einem Ordner übersichtlich zusammenfassen.
Jedenfalls meine direkten Linien.
Ich kann nicht anders, ab und zu brauche ich halt mal was, in dem ich blättern und mir Notizen machen kann. Ich glaube, ich habe hier schon mal geschrieben, dass ich das Hin- und Herblättern vermisse und dass mir diese Welt, obwohl ich die Vorteile der Technik schon sehe und auch selbst nutze, irgendwie zu digital geworden ist. Zeit, mir da mal einen kleinen Rückzugsort zu schaffen. Und zwar so kompakt, dass es nicht aus dem Ruder läuft. In einem schönen dicken Ordner, auch wenn der vielleicht nicht in diesem einen Jahr 2025 komplett voll werden wird.
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Schon klar, dass das alles zumindest teilweise parallel ablaufen wird und nicht schön brav hintereinander. Wenn ich darauf warte, dass ich mit Werthers Gedächtnis durch bin, würde der Genealogentag schon gelaufen sein. Aber so habe ich jedenfalls ein paar Leitlinien, an denen ich mich langhangeln kann. Obwohl ich natürlich nicht ausschließen kann, dass ich auch ab und an mal etwas mache, das nicht auf der Liste steht. Dazu macht das Forschen (das Lesen, das Denken, das Kombinieren, ...) einfach zu viel Spass...
Allen einen guten Rutsch in ein wunderbares neues Jahr
- wir sehen uns 2025!
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