Montag, 10. Februar 2025

Der Arbeitskreis Genealogie Steinhagen...

... trifft sich wieder, und zwar 

am Samstag, dem 15.Februar 2025, 

um 14.30 Uhr, 

in der Alten Feuerwehr in Amshausen. 

Ja, auch in diesem Jahr geht es weiter. Ich hoffe mal, dass nicht allzu viele von uns mit Grippe/Influenza/Erkältung/Covid oder was auch immer alles im Moment herumgeht, ausfallen werden, denn das wäre wirklich schade. Ich für meinen Teil habe meine Grippe ziemlich erfolgreich hinter mich gebracht, auch wenn ich immer noch ein bisschen husten muss, sobald ich einen anderen Raum mit anderer Luft betrete. Das war übrigens auch der Grund, weshalb man hier im Blog nichts mehr von mir gehört hat: Erst lag ich flach, dann musste ich das, was im Büro liegen geblieben war, auf- und nacharbeiten. Augen auf bei der Berufswahl ;-) 

Also bis Samstag!  

Sonntag, 5. Januar 2025

Mit dem Kopf gegen die Wand: Die Geschichte von Amédé de Jongh, Teil 2

Vor knapp fünf Jahren habe ich hier schon einmal über Amédé de Jongh geschrieben, nachdem mir bei meinen Recherchen zufällig sein Sterbeeintrag in die Hände gefallen war. Hier ist der Link

(Für diejenigen, die nicht auf Links klicken: Amédé de Jongh war ein belgischer Kriegsgefangener, der 1916 bei einem Fahrradunfall in Werther ums Leben kam.) 

Nun habe ich Amédé "wiedergetroffen", und zwar in der Chronik der Volksschule zu Langenheide, die Ulrich Maaß Ende letzten Jahres herausgegeben hat (und die ich uneingeschränkt empfehlen kann). Darin findet sich auch die Ortschronik des Lehrers Karl Schwabedissen, und der hat über Amédé de Jongh geschrieben, nur dass er wahrscheinlich dessen Namen nicht kannte. 

Ich lese also auf Seite 138 zuerst, dass am 25. April 1916 belgische Kriegsgefangene angekommen waren, "um den Landwirten behilflich zu sein". Als wären sie aus reiner Höflichkeit dort gewesen. O-Ton Schwabedissen: "Sie scheinen sehr willig und fügsam zu sein."  

Na ja, alles ist wahrscheinlich besser, als an der Front zu sein. 

Im Mai 1916 kommt Schwabedissen dann auf eine Begebenheit mit einem dieser Kriegsgefangenen zu sprechen: 

"Unsere Landwirte sind auch jetzt noch mit dem Betragen und den Arbeiten der Gefangenen sehr zufrieden. Leider kam in diesen Tagen einer derselben ums Leben. Er war von Deppermann, Rotingdorf 4, wo er beschäftigt war, mit dem Rade nach Werther gewesen und ist dann sehr schnell den abschüssigen Weg von Tremper her gefahren. Bei Temming hat er die Biegung nach rechts nicht früh genug gewinnen können und schlug mit voller Wucht mit dem Kopf gegen die Hofmauer, sodaß er sofort tot war. Er wurde auf dem Kirchhofe in Werther, wo sich eine große Zahl Neugieriger eingefunden hatte, begraben." 

Ich hoffe mal, dass der eine oder andere auch aus anderen Gründen als Neugier hingegangen ist. Hätte ja genauso gut einer von ihren sein können.  

Aber jetzt weiß ich etwas mehr über die Geschichte, und auch, dass Amédé de Jongh wirklich in Werther begraben wurde. Das war ja eine der Fragen, die ich mir gestellt hatte. 

Ich weiß noch, dass ich damals, als ich den Sterbeeintrag gefunden hatte, zuallererst die Käppkenstraße im Kopf hatte, weil die so schön abschüssig ist und Kurven hat. Ich hatte wohl Recht - die Käppkenstraße endet genau bei Temming. Auf google maps kann man die Strecke (zumindest teilweise) nachfahren, und wie es dort aussieht, gibt es die Mauer bei Temming auch heute noch...   

Falls also jemand eine Radtour durch Rotingdorf plant: Vorsicht an der Käppkenstraße!  

Dienstag, 31. Dezember 2024

Der Plan für 2025

Vor einem Jahr habe ich geplant, keine Pläne zu haben. Und was ist passiert? Ich habe mich irgendwie verheddert, oder zumindest ist das das Gefühl, das ich habe, wenn ich so an die letzten zwölf Monate denke, jedenfalls im genealogischen Sinn. Ich habe mal hier geforscht und mal da, mal hier ein bisschen editiert und mal da ein bisschen transkribiert. Und ab und zu mal zugehört und zugeliefert. Aber insgesamt? Nee, so richtig rund fühlt sich das nicht an. 

Was kann also das einzige logische Fazit sein (außer, dass ich vielleicht ein kleines bisschen neurotisch bin, wenn um Genealogie geht)? 

Richtig. 

Ein Plan!


 Es gibt wieder einen für 2025. Here we go: 

1. Werthers Gedächtnis zu Ende digitalisieren. 

Ein paar Buchstaben sind noch übrig. Und dann war da noch die Tatsache, dass mir einer dieser dicken schwarzen Ordner runtergefallen ist, während er offen war, und sich ungefähr 350 Blätter über den Fußboden unseres Wohnzimmers verteilt haben. Nicht, dass hier je etwas wegkommen würde (eher im Gegenteil), aber so richtig in der richtigen Reihenfolge sind diese 350 Blätter nicht mehr. Falls sich noch jemand an die Simpsons-Folge erinnert, in der Bart die Memoiren von George H. W. Bush durcheinanderwirbelt... genau so. 

2. Die Schwartz-Kuckelkorn-Linie weiter erforschen. 

Der kleine Aststummel im Stammbaum des Familienforschungsmuffels. Ich kann's gar nicht mehr mit ansehen. Irgendwas muss da passieren. Ich weiß zwar noch nicht genau, wie ich es anstelle, aber irgendwie wird's schon gehen. Und mit ein bisschen Glück stellt Matricula ja auch mal die richtigen Kirchenbücher online... sonst muss ich mir was einfallen lassen. 

3. Einen Vortrag beim Westfälischen Genealogentag hören. 

Ich weiß zwar noch nicht, welche Vorträge es gibt, aber irgendwas Interessantes ist eigentlich immer dabei. 

4. Die Geburten von 1914 in Werthers Gedächtnis einarbeiten. 

Die von 1913 waren dieses Jahr dran, und nun folgt logischerweise... genau. Ein bisschen Kontinuität muss sein.

5. Die Wertheraner Opferliste des Zweiten Weltkriegs soweit wie möglich vervollständigen. 

Diese Liste ist jetzt schon lang, und sie wird noch um einiges länger werden. 2025 ist diese Katastrophe der Menschheit 80 Jahre her. Wenn das nicht ein Anlass ist, sich nochmal mit dieser Liste auseinanderzusetzen, was dann? 

6. Die Haller Meldekartei checken. 

Und da werde ich dann vor allem zwei Namen suchen: Sickendiek und Ortmeyer. Vor allem meine Großeltern (aber auch meine Urgroßeltern) sind ziemlich oft innerhalb von Halle umgezogen. Wäre schon schön, wenn ich die Daten etwas genauer hinkriegen könnte. 

7. Meine Ancestry-Ergebnisse mit denen von MyHeritage vergleichen. 

Was natürlich voraussetzt, dass sie irgendwann mal bei mir ankommen. Gucken wir mal, wo die Unterschiede sind. Und ob ich Entschuldigungen für meine zahlreichen Macken finde, die gerne als Anflüge von Exzentrik zu kaschieren versuche. 

8. Mir die Hörster Kirche von innen angucken. 

Das ist eigentlich ein schlechter Scherz: Ich wohne gerade mal 10 Minuten mit dem Auto von dort entfernt, wo mein Großvater mütterlicherseits getauft wurde und wo viele meiner Vorfahren vor dem Traualtar gestanden haben. Von außen kenne ich die Kirche, aber ich war noch nie! drin. Zeit, das mal zu ändern. Am besten außerhalb eines Gottesdienstes. Ich muss mal checken, ob es da eine Offene Kirche gibt. 

9. Meine handschriftlichen Notizen in Werthers Gedächtnis einarbeiten. 

Also die, die nicht in den dicken schwarzen Ordnern darauf warten, sondern die anderen. Die in den DIN/A-5-Ringbüchern, die so schön handlich sind. 

10. Meine Stammbaum-Forschungen in einem Ordner übersichtlich zusammenfassen. 

Jedenfalls meine direkten Linien. 

Ich kann nicht anders, ab und zu brauche ich halt mal was, in dem ich blättern und mir Notizen machen kann. Ich glaube, ich habe hier schon mal geschrieben, dass ich das Hin- und Herblättern vermisse und dass mir diese Welt, obwohl ich die Vorteile der Technik schon sehe und auch selbst nutze, irgendwie zu digital geworden ist. Zeit, mir da mal einen kleinen Rückzugsort zu schaffen. Und zwar so kompakt, dass es nicht aus dem Ruder läuft. In einem schönen dicken Ordner, auch wenn der vielleicht nicht in diesem einen Jahr 2025 komplett voll werden wird. 

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Schon klar, dass das alles zumindest teilweise parallel ablaufen wird und nicht schön brav hintereinander. Wenn ich darauf warte, dass ich mit Werthers Gedächtnis durch bin, würde der Genealogentag schon gelaufen sein. Aber so habe ich jedenfalls ein paar Leitlinien, an denen ich mich langhangeln kann. Obwohl ich natürlich nicht ausschließen kann, dass ich auch ab und an mal etwas mache, das nicht auf der Liste steht. Dazu macht das Forschen (das Lesen, das Denken, das Kombinieren, ...) einfach zu viel Spass... 

Allen einen guten Rutsch in ein wunderbares neues Jahr 

- wir sehen uns 2025!  

Sonntag, 29. Dezember 2024

Ravensberger Kolloquium, Teil 3

Nun, da wir Weihnachten hoffentlich ohne größere Zwischenfälle hinter uns gebracht haben und das neue Jahr mit großen Schritten näherrückt, wird es langsam Zeit, sich Gedanken zu machen, was 2025 so alles ansteht. Zum Beispiel das hier:


Das ist insgesamt der dritten Teil dieser Veranstaltung, und ich bin versucht, daran teilzunehmen, weiß aber noch nicht, ob ich es zeitlich schaffe. Ich würde schon allein deshalb gerne hingehen, um mir die Vorträge der Herren Schindler (den ich ja schon im November zu den Haller Kaufleuten gehört hatte und begeistert war) und Standera anzuhören, auf die ich schon ziemlich neugierig bin. Und gegen 15 EUR Tagungsbeitrag inklusive sättigendem Eintopf ist definitiv auch nichts zu sagen. Bis zum Anmeldeschluss am 15. Januar sollte ich mir da Klarheit verschafft haben. Und falls nicht, dann kann ich mich immer noch mit dem Tagungsband trösten. Obwohl - kann sein, dass ich mir den so oder so besorge...

Montag, 23. Dezember 2024

Vorsicht vor dem Fahnenmast - oder: Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte

 

Es gibt einen Grund, weshalb bei uns heute noch einmal Waschmaschine und Trockner gequält wurden: Zwischen Weihnachten und Neujahr werden beide nämlich still und unangetastet bleiben. 

Bei meiner Mutter auch. 

Meine Oma mütterlicherseits hat es auch so gehalten. 

Und meine Urgroßmutter mütter-mütterlicherseits auch. 

Das wären mindestens schon mal vier Generationen. 

Aber warum ist das so? 

Bis vor nicht allzu langer Zeit war mir das gar nicht klar. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es zwischen den Jahren halt auch einmal eine Zeit geben muss, in denen selbst die pflichtbewussteren Hausfrauen, von denen ich rätselhafterweise, aber ganz sicher abstamme, sich mal ein paar Tage ohne die verflixte Wäsche gegönnt und nur das Nötigste gemacht haben, um dann im nächsten Jahr und mit neuer Energie wieder loszulegen. 

Aber nein - die Geschichte hat noch einen ganz anderen Hintergrund. Wenn man zwischen Weihnachten und Neujahr wäscht, dann bringt das Unglück! 

Den Beweis dafür trat zum Beispiel eine Cousine meiner Großmutter an, von der ich nicht genau weiß, ob sie noch lebt, deshalb lasse ich ihren Namen hier mal vorsichtshalber unerwähnt. Sie wurde in den 1940ern vor der Haller Volksschule an der Bismarckstraße von einem Teil getroffen, das sich von einem Fahnenmasten gelöst und sie Sekundenbruchteile später ziemlich schmerzhaft getroffen hat... die erste Reaktion ihrer Mutter war laut Familienlegende: "Daran bin ich Schuld, ich habe gewaschen!"

Auch, wenn ich in den nächsten Tagen wohl kaum Gelegenheiten haben werde, unter einem Fahnenmasten zu stehen - das Risiko gehe ich nicht ein! Zumal es ja nicht zwingend ein Fahnenmast sein muss und es anscheinend auch andere einem nahestehende Menschen treffen kann.

Die offizielle Erklärung wird natürlich sein, dass ich zwischen den Feiertagen einfach nicht dazu komme. Nicht, dass da jemand abergläubisch wäre... in mindestens vierter Generation. 

ALLEN FRÖHLICHE und unfallfreie WEIHNACHTEN!