Margarethe Ilsabein Bergmann wurde am 19.01.1773 in Theenhausen 8 geboren. Den Hof gibt es heute noch: er liegt an der Borgholzhausener Straße in Werther direkt am Kreisverkehr. Und weil dieser Hof keine zwei Kilometer von unserem Haus hier entfernt ist, komme ich heute, rund 241 Jahre später, fast jeden Tag an dem Ort vorbei, an dem meine Ur-Ur-Ur-Urgroßmutter geboren wurde.
Kein Wunder also, wenn ich mich hier in der Gegend verwurzelt fühle, oder?
Margarethes Eltern waren der Colon Albert Henrich Hüllinghorst genannt Bergmann und seine Frau Anne Marie, eine geborene Dicke-Wentrup aus Rotingdorf 1.
Diese beiden waren nicht sonderlich experimentierfreudig, was die Namensgebung ihrer Kinder anging, denn Margarethe war nicht die erste Tochter namens Margarethe Ilsabein: Im Jahr 1770 hatte es schon einmal ein kleines Mädchen dieses Namens gegeben, das allerdings keine zwei Monate alt geworden war. Nach Margarethe folgten dann auch noch drei weitere Töchter, alle mit Namen Anne Marie.
Der Grund für diese Namensgleichheit ist leider so einfach wie traurig: Wenn ein Kind starb, was ja so häufig der Fall war, dann wurden die Paten dieses toten Kindes oft auch die Paten des nächsten, das geboren wurde. Und weil man die Kinder üblicherweise nach ihren Paten nannte... damit schloss sich der Kreis wieder. Was uns heute wirklich unangenehm aufstößt, war nur ein paar Generationen vor uns eben noch ganz normal.
Aber zurück zu Margarethe. Sie wuchs also auf der Wertheraner Seite des Hapkenberges auf und blieb auch auf dem Hof, bis sie am 13.10.1797 mit 24 heiratete, und zwar den Colon Johann Heinrich Wichmann (auch Wiechmann oder Wiegmann) aus Rotenhagen 12. Der war zwar nur knapp zweieinhalb Jahre älter als sie, hatte aber schon den elterlichen Hof übernehmen müssen, weil sein Vater schon vor Jahren verstorben war. So wurde Margarethe von der Colonstochter zur Colona.
Zehn Monate nach der Hochzeit erfüllte sie dann auch die Pflicht, einen potenziellen Erben zur Welt zu bringen: Sohn Johann Heinrich wurde geboren. Mit dem Erben wurde es aber nichts, denn er starb am 11.02.1817 mit 18 Jahren am Nervenfieber.
Das nächste Kind war ein Mädchen: Anne Marie. Sie kam am 16.07.1800 zur Welt und heiratete 1827 dem Schlosser Johann Friedrich Wilhelm Strümpler, mit dem sie mitten in der Stadt in Werther Nr. 9 lebte. Nicht, dass Werther wirklich groß war...
Das dritte Kind war mit Hermann Heinrich als Junge wieder also ein potenzieller Erbe. Leider wurde er aber nur zwei Monate alt; er starb am 24.10.1802 an Schürken.
Am 09.10.1803 erblickte dann Katharine Marie das Licht der Welt. Sie, die eines Tages meine Ur-Ur-Urgroßmutter werden sollte, heiratete ebenfalls 1827, ein Vierteljahr nach ihrer älteren Schwester, und zwar Johann Heinrich Gehring von der Bleeke.
Das letzte Kind war dann wieder ein Sohn: Hermann Heinrich, geboren am 24.07.1808. Er war schon zum Zeitpunkt seiner Geburt der Anerbe und würde diese Stellung auch nicht mehr einbüßen. 1832 heiratete er Anne Cathrine Ilsabein Meyer zu Theenhausen aus - logisch - Theenhausen 1.
Margarethe hat also zwei ihrer Kinder überlebt. Drei Kinder haben geheiratet, aber keinem konnte sie auf der Hochzeit tanzen: Sie starb am 18.10.1822, mit 59 Jahren, an der Schwindsucht.
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