Ich kann mich noch gut an den März vor zwei Jahren erinnern: Beim 8. Westfälischen Genealogentag in Altenberge sind mir extrem viele Menschen über den Weg gelaufen, die ich im Laufe meines Familienforscherinnendaseins kennengelernt habe. Da wurde viel diskutiert, viel geholfen und viel gelacht. Genau so, wie es auf einem Genealogentag sein sollte. Und es war das Normalste von der Welt.
Aber in Pandemiezeiten ist ja alles anders.
Es ist alles online.
Gut, die Parkplatzsuche ist weggefallen. Damit kann ich sehr gut leben. Aber alles andere?
Interessante Vorträge gab es auch dieses Jahr (ich habe mir zwei angehört), und ich habe auch nichts dagegen, nicht auf diesen seitlich ineinander gehakten Aula-Stühlen schrecklich nah neben teilweise wildfremden Menschen sitzen zu müssen. Aber trotzdem.
Es war nicht dasselbe. Irgendwie ist diese Fröhlichkeit, dieses "Wir haben doch alle denselben Nagel im Kopf"-Gefühl, ein bisschen auf der Strecke geblieben. Und das ist wirklich schade.
Gleichzeitig finde ich es aber ziemlich gut, mir Vorträge, die mir gefallen, von zu Hause aus angucken zu können. Ich muss mich ja nicht zwingend mit Bild zuschalten, also ist es egal, ob ich mich aufraffen kann, meine Pandemiehaare in eine vernünftige Pandemiefrisur zu verwandeln. Kein Fahrtweg, keine Parkgebühren, mehr Zeit mit meinem Mann, dem Familienforschungsmuffel, den ich in diesen ganzen Jahren nicht anfixen konnte. Und wenn ich's langweilig finde, dann kann ich das Meeting verlassen, ohne mich an anderen vorbeiquetschen zu müssen. Diese Online-Vorträge sind ein Format, das man auch ohne Pandemie beibehalten könnte - vielleicht nicht als Genealogentag, aber als regelmäßige Veranstaltung. Darf ich Donnerstags um 19.30 Uhr vorschlagen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wer etwas ergänzen möchte, kann das hier gerne tun: