Ich hatte mal wieder Lust auf ein bisschen Statistik. Und weil ich es ja nun geschafft habe, mir den Jahrgang 1910 aus dem Wertheraner Stadtarchiv zu ziehen, lag es nahe, meine Statistikspielereien aus den letzten Jahren fortzusetzen. Hier ist das Ergebnis:
Es wurden insgesamt 143 im Geburtsregister eingetragen, 75 Jungen und 68 Mädchen. Ich habe das jetzt extra so formuliert, weil mir am Ende des Jares aufgefallen war, dass keine Totgeburten dabei waren, so dass ich noch einmal mit dem Sterberegister gegengecheckt habe, ob tatsächlich alle Kinder lebend zur Welt gekommen waren. Und siehe da - doch, es hat Totgeburten gegeben, nämlich 5, drei Jungen und zwei Mädchen. Die müsste man also eigentlich noch dazurechnen. Außerdem fand die letzte Geburt, die eingetragen wurde, schon am 19. Dezember statt, so dass ich fast vermute, dass da noch ein paar Kinder dazu gekommen sind, die ich dann aber erst nächstes Jahr im Register für 1911 finden werde.
6 Kinder wurden unehelich geboren, und es gab auch wieder zwei Zwillingspärchen - einmal zwei Jungs, einmal Junge und Mädchen.
Was die Vornamen dieses Jahres angeht - hier ist die Verteilung:
-
Platz
Mädchen
Jungen
1
Marie (28)
Wilhelm (40)
2
Anna (20)
Heinrich (32)
3
Johanne (14)
Hermann (22)
4
Frida (13)
Friedrich (15)
5
Auguste (12)
August (14)
6
Luise (10)
Gustav (12)
Paul (12)
7
Helene (8)
Karl (6)
8
Wilhelmine (7)
Peter (5)
9
Erna (6)
Martha (6)
Franz (2)
Richard (2)
Julius (2)
Eduard (2)
Gottlieb (2)
10
Karoline (5)
Klara (5)
Albert (1)
Kasper (1)
Emil (1)
Diedrich (1)
Walter (1)
Otto (1)
Fridolin (1)
Arnold (1)
Erwin (1)
Arthur (1)
Ernst (1)
Werner (1)
Johann (1)
Erich (1)
Johannes (1)
Rudolf (1)
11
Paula (3)
Emma (3)
Else (3)
Friederike (3)
Alwine (3)
12
Margarethe (2)
Hanna (2)
Maria (2)
Katharine (2)
Elisabeth (2)
13
Alma (1)
Edith (1)
Irene (1)
Selma (1)
Henriette (1)
Gertrud (1)
Meta (1)
Anne (1)
Hanne (1)
Lieselotte (1)
Herta (1)
Frieda (1)
Grete (1)
Lina (1)
Minna (1)
Johanna (1)
Elfriede (1)
Liselotte (1)
Emilie (1)
Irmgard (1)
Es liegen wieder die üblichen Verdächtigen vorne. Und wieder war es so, dass die Eltern bei den Mädchen wesentlich kreativer waren als bei den Jungs. Ich meine sogar zu beobachten, dass die Schere immer weiter auseinander geht: Wenn von 75 Jungs 40 Wilhelm heißen, dann spricht das nicht wirklich für Individualismus. War der Kaiser denn wirklich so beliebt...?
Einer Sache bin ich noch nachgegangen: In den Randvermerken habe ich viele Hinweise zu den Sterbedaten gefunden. Nicht bei allen, aber bei den meisten. Das hier war die Generation, deren Väter im Ersten Weltkrieg waren, während sie selbst den Zweiten Weltkrieg ganz bewusst mitgemacht haben. Und der hat in diesem Jahrgang wirklich heftig zugeschlagen: Von den 75 Jungs hier sind mindestens 21 nicht zurückgekommen, sie sind also entweder direkt gefallen oder sie haben die Kriegsgefangenschaft nicht überstanden. Das sind 28 %, und ich hatte vorher noch nicht einmal die herausgerechnet, die schon im Kindesalter gestorben waren.
(Puh. Und wir beschweren uns, wenn wir wegen Corona keinen Einkaufsbummel machen sollen. Merkwürdige Welt.)
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