Ich muss gestehen, im Moment fällt es mir ziemlich schwer, Blogposts über Familienforschung zu schreiben. Kein Wunder, wenn man morgens aufsteht, nur um die Nachrichten anzuschalten und zu hören, ob es Kiew überhaupt noch gibt und was sich der Mann im Kreml heute wieder ausgedacht hat, um die Welt schlechter zu machen, als sie sein müsste. Bei diesem ganzen Elend fühlt man sich so entsetzlich hilflos. Und die Pandemie gibt es ja auch noch...
Wie dem auch sei - es tut trotzdem gut, wenn man mal etwas Positives vermelden kann, oder? Auch, wenn es meine eigene Planung für die nächsten Monate ein bisschen durcheinander bringen wird...
Ich für meinen Teil habe mich jedenfalls wirklich gefreut zu entdecken, dass das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen zwischenzeitlich wieder Nebenregister aus dem alten Kreis Halle als Digitalisate freigeschaltet hat. Ich weiß gar nicht, wann genau das passiert ist. Ich hatte immer mal zwischendurch mal geguckt, ob sich da vielleicht mal was getan hat, aber nein. Und plötzlich waren sie da...!Inzwischen kann man sich im Bestand P 3/5 die Trauungen von 1874 bis 1899 angucken. Für denselben Zeitraum sind auch die Bielefelder Trauungen und die aus dem Kreis Herford verfügbar. Sehr schön! Noch schöner wäre es zwar, wenn alles bis einschließlich 1941 verfügbar wäre und, wenn wir schon mal dabei sind, auch die Geburtseinträge von 1874 bis 1911, aber das wäre vielleicht ein bisschen zuviel verlangt. Immerhin läuft die Digitalisierung, und ich will da nicht undankbar sein - schließlich kann man sich alles umsonst angucken.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich in den nächsten Wochen verstärkt um die Wertheraner Sterbeeinträge aus den 1960ern zu kümmern. Bei der Nachrichtenlage ist mir die Lust daran aber tatsächlich etwas vergangen, jedenfalls im Moment. Da kommen mir Trauungen ganz gelegen.
Bei den Trauungen habe ich in Werther nämlich noch einige Lücken. Das Problem ist, dass die Kirchenbücher, die man sich bei Archion angucken kann, nur bis 1897 gehen (die Geburten gehen immerhin bis 1904, die Sterbeeinträge bis 1902). Da kann ich nun auffüllen. So oft ich inzwischen auch über den Hauptregistern im Stadtarchiv Werther im Schloss gesessen habe - ich bin irgendwie immer darüber hinweg gekommen, mir die Trauungen ab 1898 bis zum Ersten Weltkrieg zu ziehen, jedenfalls nicht vollständig. Ich kann mich zwar erinnern, dass ich vor Jahren mal in Detmold gesessen und mir an einem Tag die Trauungen rausgeschrieben habe, von denen ich mir 100 % sicher war, dass sie in meinen eigenen Stammbaum gehörten, aber seitdem habe ich diesen Zeitraum irgendwie links liegen lassen...
Ich denke also mal, dass ich nun abends über den Trauungen kurz vor der vorletzten Jahrhundertwende brüten werde. Ist besser, als im Fernsehen Spekulationen über den Dritten Weltkrieg zu gucken. Jedenfalls besser für meine aktuelle Psyche.
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