Ich stolpere immer wieder über Taufen, bei denen als Pate "pater ipse" angegeben ist. Viereinhalb Jahre (also eine gefühlte Ewigkeit) Schullatein reichen bei mir noch aus, um diese beiden Wörtchen mit "der Vater selbst" zu übersetzen. Woraus ich aber nicht schlau werde ich die Frage, warum man bei seinem eigenen Kind den Paten geben sollte. Und nur, um es einmal klarzustellen: Wir reden hier nicht von Nottaufen, bei denen auf die Schnelle keiner aufzutreiben war, der als Pate hätte herhalten können, sondern von ganz "normalen" Taufen.
Was war der Sinn der Patenschaft? Dafür zu sorgen, dass das Kind auch ja im christlichen Glauben erzogen wurde? Dafür hatte man als Elternteil ja sowieso schon Sorge zu tragen, oder? Die soziale Komponente, wenn man möglichst angesehene Paten für das Kind fand?
Oder einfach nur die Bezeugung, dass die Taufe als solche stattgefunden hat? Das wiederum hätte aber ja auch der Pfarrer bestätigen können, der die Taufe ja schließlich vorgenommen hat...
Außerdem kann ich in den allermeisten Fällen belegen, dass nahe Verwandte in fußläufiger Nähe gewohnt haben, so dass man schon leicht einen anderen Paten hätte finden können (wenn man denn gesucht hätte). Ich habe Familien, bei denen drei Kinder mit "normalen" Paten getauft sind und die anderen mit "pater ipse", und zwar ohne dass ich ein bestimmtes Schema darin erkennen könnte.
Wo ist also der Sinn, der Vater Pate seines eigenen Kindes ist?
PS: Eine "mater ipse" ist mir dagegen erst einmal über den Weg gelaufen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wer etwas ergänzen möchte, kann das hier gerne tun: