Ein kleiner Tipp: Für seinen Besuch im Ziegeleimuseum sollte man sich einen Tag mit einigermaßen gutem Wetter aussuchen, jedenfalls dann, wenn sich die Dauerausstellung angucken will. Wer genug Zeit mitbringt - mit ungefähr zwei Stunden kommt man aber ziemlich gut hin -, der kann sich die Entstehung von Ziegeln vom Lehm bis zum Brand im Laufe der Jahrhunderte angucken.
Es gibt verschiedene Pfade mit unterschiedlichen Stationen, denen man folgen kann und die einem die gröbsten Schritte der Ziegelherstellung erklären. Für Kinder gibt es dazu noch extra Schautafeln, die den Prozess nochmal etwas spielerischer erklären. Dazu muss man aber halt von einem Gebäude zum anderen laufen, und wenn es regnet, dann dürfte sich der Spass aufgrunddessen doch etwas reduzieren. Richtig weitläufig ist das Gelände aber nicht. Kein Wunder, denn hier wurden tatsächlich früher Ziegel gemacht, und die Arbeitswege sollten ja auch dementsprechend kurz sein.
Wer will (und auch den richtigen Tag erwischt), der kann auch selbst Hand anlegen und einen Ziegel verschönern.
Wir für unseren Teil haben zwar darauf verzichtet (wir hatten eben nicht den richtigen Tag erwischt), aber ich kann mir schon vorstellen, dass es richtig Spass machen kann, sich hier zu verewigen.
Auch Freunde alter Maschinen kommen auf ihre Kosten,
aber Rutschen ist (leider) verboten.
Wer genau hinguckt, der kann aber doch den einen oder anderen Anachronismus entdecken...
Der Ringofen selbst ist leider im normalen Museumsbetrieb nicht begehbar, aber auch von außen werden die Dimensionen hinreichend deutlich.
Wer Lust hat, kann sich außerdem auch in einem Nebengebäude eine "Ausstellung in der Ausstellung" über das Leben der lippischen Wanderziegler ansehen. Ist heute kaum noch vorstellbar, mit so einer Truhe zu reisen, oder?
Den Nachmittag haben wir dann bei einem (oder zwei) ziemlich göttlichen Stück(en) Torte im Museumscafé ausklingen lassen. Um genauer zu sein: Unter einem riesigen Sonnenschirm vor dem Museumscafé, dem Wetter sei Dank. Ich hätte zwar auch Lust auf einen Flammkuchen gehabt, den man dort generell auch in den verschiedensten Varianten bekommen kann, aber eben nicht zur Kaffeezeit ("Es gibt nichts mehr zu essen, es gibt nur noch Kuchen!" - Ich fühlte mich irgendwie an Marie Antoinette erinnert). Und da das Café in unmittelbarer Nähe der Kasse und des Museumsshops liegt, konnte ich mir auch da einen kleinen Abstecher nicht verkneifen. Auf dem kleinen Tisch mit Sonderangeboten bin ich jedenfalls fündig geworden, und auch dem Buch zur Sonderausstellung konnte ich nicht widerstehen... auch im digitalen Zeitalter sollte man mich eben nicht unbeaufsichtigt an Orten allein lassen, an denen Bücher verkauft werden.
Alles in allem war es ein sehr spaßiger und auch sehr aufschlussreicher Nachmittag. Und wenn ich das nächste Mal an meinem Schreibtisch sitze und mich über die ach so harte Arbeit beklage, dann werde ich mich hoffentlich daran erinnern, was die Herren Ziegeleiarbeiter an einem Arbeitstag zu leisten hatten...
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