Mittwoch, 19. Mai 2021

Arbeiten mit "Ahnenblatt"

Ich hab's getan: Ich habe mir eine neue Software für meine Forschungen zugelegt!

Es ist ja nun kein Geheimnis, dass ich schon eine ganze Weile damit geliebäugelt hatte. Vor ein paar Tagen habe ich mich nun durchgerungen und mir "Ahnenblatt" runtergeladen, und zwar die Version 3.22. Und gerade gab es dann auch noch das Update mit der Version 3.23.

Um es gleich zu sagen: Ja, ich habe dafür den normalen Preis bezahlt, und nein, das hier ist keine bezahlte Kritik (schön wär's), sondern einfach nur mein ganz persönlicher Eindruck. 

Bis jetzt finde ich's richtig gut. Ich arbeite gerne damit.

Im Einzelnen:

Der Übergang war einfach. Erschreckend einfach. Software runtergeladen, Key aus der Bestätigungsmail eingelesen, läuft. Jede gedcom-Datei wurde problemlos eingelesen und angezeigt. Nicht so wie bei meinem letzten Software-Wechsel, als mir gleich Tausende von Jahren abhanden gekommen waren. Auch alle Ereignisse, die ich angelegt hatte, sind da, selbst die, die ich vor 20 Jahren in meiner allerersten Version vom Family Tree Maker quasi freihändig angelegt hatte und die zwischenzeitlich in der Versenkung verschwunden waren. Da habe ich dann doch erstmal innerlich drei Kreuze gemacht, als ich das gesehen habe...!

Was das "eigentliche" Arbeiten mit dem Programm angeht: Ungewohnt, aber angenehm. Vor allem das schnelle Umschalten von der Stammbaumansicht (bis zu sieben Generationen auf einer Seite) zur Personenansicht. Die einzelnen Ereignisse lassen sich schnell bearbeiten, neue kann man ganz einfach hinzufügen. Dasselbe gilt - ganz wichtig! - für Quellen. Gleichgeschlechtliche Ehen und Partnerschaften verursachen auch keine Probleme, weil Familienmitglieder als Liste angezeigt werden. Ab und an fehlt mir trotzdem die "klassische" Familienansicht, wie ich sie vom Family Tree Maker und von "Ages" gewohnt war ("Eltern oben, Kinder unten"), aber das ist vermutlich wirklich Gewohnheitssache. 

Religionszugehörigkeiten kann man auch als Zeitraum angeben, was für Leute praktisch ist, die aus der Kirche ausgetreten sind oder die Konfession gewechselt haben. Ist wahrscheinlich eher für die "neuzeitliche" Verwandtschaft von Bedeutung, aber nicht ganz unwichtig. 

Endlich habe ich auch einen vernünftigen Platz, um die jeweiligen Paten einzutragen. Die teilweise selbstgestrickten Lösungen bei meinen anderen Programmen hatte ich bis jetzt immer als großes Manko empfunden, denn Paten sind ja so wichtig! Bei amerikanischen Programmen habe ich immer das Gefühl, dass die "vergessen" werden, was wohl daran liegt, dass die Amerikaner in ihren Stammbäumen viel mit dem "Census", also mit ihren Volkszählungslisten, arbeiten. Dass einen die Paten auch bei den Großeltern weiterbringen könnten, fällt da nicht so ins Gewicht. Auch wollte ich Personen, die zwar als Paten auftauchen, aber nicht mit dem Täufling verwandt sind, nicht als eigenständige Person im Stammbaum anlegen müssen, nur um sie als Paten hinzufügen zu können. Die wurden bei mir dann zur Notiz - bis jetzt. 

Ich bin auch schon fröhlich dabei, mir bei den einzelnen Personen Aufgaben anzulegen, mit der jeweiligen Priorität. Habe ich früher nie gemacht. Jetzt freue ich mich diebisch über jede Aufgabe, die ich als erledigt markieren kann. 

 Meine absolute Lieblingsfunktion (und der ausschlaggebende Punkt dafür, dass ich mich für "Ahnenblatt" entschieden habe) ist der "Lebenslauf", der die Ereignisse für jede Person chronologisch ordnet und mir mit einem Blick anzeigt, wie alt die jeweilige Person bei einem bestimmten Ereignis war. Es werden auch die Menschen angezeigt, die in dieses Ereignis involviert sind, zum Beispiel der Name eines Kindes bei dessen Geburt (wohlgemerkt, in einem tabellarischen Lebenslauf des Elternteils). Gleichzeitig kann man gut sehen, wo noch Lücken in der Biografie sind oder wann die Menschen umgezogen sind oder wann sie den Beruf gewechselt haben, zum Beispiel in der Zeit, als immer mehr Fabriken entstanden und aus vielen Heuerlingen Arbeiter wurden oder die Zigarrenproduktion in Werther eingestellt wurde. Vor allem für Leute wie mich, die gerne Blogposts über ihre Verwandtschaft schreiben, ist das eine tolle Hilfe.

Als Zwischenfazit könnte man metaphorisch sagen, dass auch "Ahnenblatt" nicht die eierlegende Wollmilchsau unter den Stammbaumprogrammen ist, diesem Ideal aber näher kommt als die anderen Programme, mit denen ich bis jetzt gearbeitet habe, zumindest in dieser Version. Den "Lebenslauf" gab es in den Vorgängerversionen so wohl noch nicht. 

Ich arbeite jetzt erstmal weiter damit und erstatte dann in geraumer Zeit wieder Bericht.


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