Das Besondere an diesem Grundstück ist, dass sich hinter dem Haus früher die Wertheraner Synagoge befand (nur nebenbei erwähnt: Die Törners waren evangelisch).
Entsprechend habe ich in der Grundakte, die im Landesarchiv NRW in Detmold liegt und sich als richtig dicker und nur mittelgradig verstaubter Schinken mit 300 Blättern herausgestellt hat, die folgende Versicherungsbescheinigung gefunden:
Die Gebäude des Bürgers Törner, olim Dröge oder Pott, stehen im Städtischen FeuersocietatsCataster wie folgt versichert, nemlich
Wohnhaus - 900 Rth
Judenkirche - 150 Rth
Scheune - 50 Rth
Summa 1100 Rth
welches hiermit attestiert wird
Werther den 26 Mai 1819
der Bürgermeister Schreiber
Das Wort "Judenkirche" fällt einem doch unangenehm auf. Man findet in der Akte aber ab und an auch mal das Wort "Sinagoge", immerhin. Ich weiß nun nicht, ob Bürgermeister Schreiber sich hier bewusst herablassend äußern wollte oder ob er einfach stumpf davon ausgegangen ist, dass jedes Gotteshaus, egal welcher Religionsausübung es diente, automatisch eine Kirche sein musste...
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