Personenstandsbücher sind interessant, keine Frage. Sie können uns aber über die bloßen Geburtstags-, Heirats- und Sterbedaten hinaus noch einige Informationen liefern, die uns helfen, ein vollständigeres Bild vom Leben (und auch Sterben) unserer Vorfahren zu bekommen.
Ich stolpere beim Durchgucken immer mal wieder auch über denjenigen, der den Personenstandsfall anzeigte. Wenn es kein Verwandter war, dann bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein Nachbar der trauernden Familie die Mühe abnahm, zum Standesamt zu gehen und dafür zu sorgen, dass die Bürokratie (die es auch in den "guten alten Zeiten" schon gab und von der wir als Forscher heute noch profitieren) angemessen mit den notwendigen Informationen versorgt wurde. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, oder?
Wir lernen dabei aber nicht nur etwas über das soziale Umfeld unserer Familie. Manchmal haben wir auch Glück und finden Fälle, in denen unsere eigenen Verwandten die Anzeigenden waren. Es lohnt sich also, sich ausführlicher mit den Personenstandsbüchern zu befassen. Ich bin schon auf ein paar Urkunden gestoßen, in denen jeweils einer meiner Urgroßväter derjenige war, der den Weg zum Standesamt gemacht hat. Damit kann ich sagen, was er an einem bestimmten Tag getan hat.
Das mag zwar nur eine Kleinigkeit sein, aber immerhin eine, die mir hilft, das Umfeld, in dem sich meine Familie bewegte, besser zu bestimmen.
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