Menschen haben verschiedene Talente. Manche mehr, manche weniger. Bei der Lektüre der neuesten ComputerGenealogie bin ich wieder an meine Grenzen gestoßen, was meine naturwissenschaftliche Begabung angeht. Und das hat etwas mit DNA zu tun.
Der Artikel "Centimorgan sind nicht gleich Centimorgan" von Tobias A. Kemper, den man ja auch online in diversen Foren antreffen kann, ist bestimmt hochinteressant - wenn man ihn denn versteht. "Die DNA ist eine lange Kette aus vielen Millionen Basenpaaren in Doppelhelix". Ja, kenne ich, habe ich mir damals im Biologieunterricht anhören müssen. Adenin, Thymin, Guanin und natürlich Cytosin - diese Begriffe wecken Erinnerungen. Und zwar daran, weshalb ich damals Biologie nach der 13/I erleichtert abgewählt habe, um dann mit Mathe als drittem schriftlichen Fach ins Abi zu gehen. Und das wollte bei mir schon was heißen!
(Meine ersten beiden Fächer waren übrigens Englisch und Deutsch. Beides Sprachen, die ich heute auch noch tagtäglich benutze. Ich gehöre zu denen, die sich Filme und Serien gerne im englischen Original angucken, damit sie sich nicht über die schlechte Übersetzung aufregen müssen, und bei Büchern ist es ähnlich. Haben Sie mal die deutsche Übersetzung von "The Hill We Climb" von Amanda Gorman gelesen? Grottig und - noch schlimmer - sinnentstellend. Aber ich schweife ab...)
Das war 1993. Heute würde ich keine Kurvendiskussion mehr hinkriegen. Muss ich übrigens auch gar nicht. Meine Bio-Kenntnisse habe ich seitdem auch nicht wirklich vertieft. Populationsökologie fand und finde ich zwar immer noch ziemlich interessant, aber der Rest? Nö, nicht meins. (Dafür habe ich einen Biologen geheiratet. Das gleicht es wieder etwas aus.)
Jetzt, geschlagene 29 Jahre später, hocke ich also über der CompGen und lese Sätze wie, "Tatsächlich entspricht ein Centimorgan aber gerade nicht einer festgelegten Anzahl von Basenpaaren, so dass man die Anzahl von Basenpaaren auch nicht nach einer festen Formel in Centimorgan umrechnen kann." Und das ist noch eine der harmloseren Ausführungen zur Einleitung.
Ich bin raus.
Das sind Vorgänge, die sich auf einer Ebene abspielen, zu der ich keinen Zugang finde. Das ist nun einmal so, und das wird sich wohl auch niemals ändern. Das Gute ist: Ich muss diesen Zugang auch nicht unbedingt finden. Ich muss auch die Schwerkraft nicht erklären können, mir reicht es, dass ich weiß, dass sie existiert. Ich habe die Welt noch nie gerne in Formeln gepackt.
Von wem ich das habe? Keine Ahnung. Könnte aber genetisch sein.
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